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Einen schönen Ton zu erzeugen, ist nicht ganz einfach. Es müssen viele Faktoren aufeinander optimal abgestimmt werden, um hier ein gutes Ergebnis zu erreichen.

Hier die wichtigsten 10 Tipps:

1. Das richtige Blatt: Um einen vollen, schönen Klang auf der Klarinette zu erzeugen, braucht Ihr das richtige Blatt. Ist das Blatt zu schwer, rauscht es stark und kann nur einen dumpfen Klang erzeugen. Ist das Blatt zu leicht, klingen die Töne sehr dünn und ohne Volumen. Vor allem Anfänger können oftmals nur schwer einschätzen, ob sie nun ein gutes oder schlechtes Blatt haben, weil einfach die nötigen Erfahrungen und ein guter Ansatz fehlen. Deswegen solltet Ihr am Anfang einen erfahrenen Klarinettisten oder Musiklehrer zurate ziehen, der Euch passend zum Mundstück ein gutes Blatt aussucht bzw. anfertigt.

2. Das richtige Mundstück: Ein guter Ton hängt wesentlich von der Qualität des Mundstücks ab. Kauft deswegen nur hochwertige Klarinetten-Mundstücke, die von anderen Klarinettisten empfohlen werden. Grundsätzlich gilt, dass man mit Ebonit-Mundstücken (diese bestehen übrigens aus Hartgummi der aus einer Mischung von Kautschuk und Schwefel hergestellt wird) schon einmal gut beraten ist. Die Mundstücke verfügen über gute Schwingungseigenschaften, sind leicht zu pflegen und robust. Auch die Bahnlänge und Kammer des Mundstücks wirkt sich gravierend auf den Klang aus. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, dann lasst Euch von einem Musikhandel einige Mundstücke zusenden und probiert sie aus. Jeder Klarinettisten-Mund hat andere anatomische Voraussetzungen. Bei dem einen geht das Mundstück-A super los, bei dem anderen das Mundstück-B. Hier hilft wirklich nur probieren. Wichtig ist, dass das Klarinettenmundstück zur Bohrung der Klarinette passt. Ist dies nicht der Fall, kann die Intonation und Tonschönheit darunter leiden. Richtet Euch am besten nach den Empfehlungen des Klarinettenherstellers, welche Mundstücke für Euer Instrument geeignet sind.

3. Die richtige Klarinette: Das optimale Material, wie zum Beispiel Grenadill-Holz und eine solide hochwertige Verarbeitung wirken sich ebenfalls auf den Ton aus. Jedes Instrument hat seinen spezifischen Klang. Das liegt vor allem an der Innenbohrung und natürlich auch am verwendeten Material. Eine Grenadill-Holz Klarinette kommt dem vollen klassischen Klarinettenton wesentlich näher, als eine Kunststoffklarinette. Deswegen solltet Ihr vor dem Kauf genau überlegen, welche Ziele Ihr erreichen wollt. Sicher, für den Hausgebrauch reicht auch eine preiswerte Kunststoff-Klarinette! Möchtet Ihr mehr erreichen, kommt Ihr nicht um ein Profimodell herum. Wenn Ihr keine Erfahrung mit Klarinetten habt, hilft eine gute Beratung im Fachgeschäft, von Eurem Musiklehrer oder auch Erfahrungsberichte aus Internetforen, das passende Instrument zu finden.

4. Der Ansatz: Als Ansatz bezeichnet man die Fähigkeit der Mundmuskulatur, das Mundstück und Blatt so optimal zu umschließen, dass dadurch ein guter Ton erzeugt wird.

Die Mundmuskulatur kann durch regelmäßiges Üben trainiert werden. Am Anfang wird Eure Lippenspannung noch nicht dazu ausreichen, längere Musikstücke durchzuhalten. Die Folgen sind Rauschen und ein instabiler, schlechter Ton. Je mehr Ihr jedoch übt, umso kräftiger wird Eure Muskulatur in der Mundregion und damit auch die Lippenspannung. Das wiederum wirkt sich positiv auf Euren Klarinetten-Ton aus. Versucht wenigstens 30 min am Tag zu üben, dann werden sich schon bald Erfolge einstellen.

5. Die Atmung: Um die Klarinette gut spielen zu können, ist die richtige Atmung sehr wichtig. Sie sorgt für einen vollen und schönen Ton. Dazu ist die sogenannte Atemstütze oder auch Zwerchfellatmung notwendig. Dadurch wird ein stabiler Luftstrom aufgebaut. Er bringt das Klarinetten-Blatt und somit die Luftsäule zum Schwingen. Leider wird die Atemstütze nicht selten entweder gar nicht oder nur unzureichend angewendet. Dies hört man dann leider auch am Ton. Achtet also bitte darauf, dass ihr grundsätzlich diese Atem-Technik einsetzt, dann wird sich auch Euer Ton wesentlich verbessern. Weitere Informationen zur Atemstütze findet Ihr unter Grundlagen.

6. Die richtige Körperhaltung: Bewahrt beim Klarinette-Spielen immer eine aufrechte Haltung, egal ob Ihr sitzt oder steht. Eine schlechte Körperhaltung verhindert eine gute Atemstütze, was sich wiederum negativ auf den Ton auswirkt.

7. Blatt besser schwingen lassen: Drückt beim Klarinette-Spielen Euer Instrument immer leicht von unten nach oben gegen die Schneidezähne. So wird der Druck der Unterlippe auf das Blatt verringert und es kann besser schwingen.

8. Mundstückposition verändern: Klingt der Klarinetten-Ton zu dünn oder unsauber, dann verändert die Position des Mundstücks in Eurem Mund. Durch Hinaus- bzw. Hineinschieben verändert sich auch der Klang. Habt Ihr die optimale Position gefunden, dann merkt sie Euch und versucht sie dauerhaft anzuwenden.

9. Tonlöcher richtig abdecken: Achtet bitte darauf, dass Eure Finger die Tonlöcher exakt abdecken. Nur so kann die Luftsäule optimal schwingen und damit einen schönen vollen Ton erzeugen.

10. Selbstanalyse: Nehmt von Eurem Klarinettenspiel für Analysen mit einem hochwertigem Gerät Tonaufnahmen auf. Ihr werdet erstaunt sein, wie groß der Unterschied des Klangbilds ist, wenn man das Musikstück selbst spielt oder anhört. Das liegt daran, dass beim selber Spielen die Luft-Schwingungen direkt vom Mundstück über den Rachenraum, die Zähne und die Schädelknochen zum Trommelfell geleitet werden. Dadurch ändert sich auch erheblich der Klang-Eindruck.

Wenn Ihr diese 10 Tipps befolgt, sollte sich Euer Ton wesentlich verbessern. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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