Grundlagen

Beim Erlernen der Klarinette sind die Grundlagen von entscheidender Bedeutung, da sie das Fundament für ein solides Verständnis und eine erfolgreiche Beherrschung des Instruments legen. Die Grundlagen des Klarinettenspiels umfassen verschiedene Aspekte, die von der richtigen Haltung bis zur richtigen Atemtechnik reichen. Hier sind einige wichtige Grundlagen, die beim Klarinette-Lernen vermittelt und erlernt werden können:

Grundlagen
  1. Haltung: Die korrekte Haltung ist essenziell für das Klarinettenspiel. Dies umfasst die richtige Positionierung des Körpers sowie die Handhabung des Instruments. Eine aufrechte Haltung mit entspannten Schultern ermöglicht eine optimale Atmung und Bewegungsfreiheit der Finger.
  2. Atmung: Die richtige Atemtechnik ist von entscheidender Bedeutung, um einen klaren und konsistenten Ton zu erzeugen. Das Einatmen sollte tief und kontrolliert erfolgen, um genügend Luft für längere Phrasen zu haben. Ein effektives Ausatmen unterstützt die Klangproduktion und die Artikulation.
  3. Ansatz: Die Form der Lippen und der Mundhöhle, die beim Spielen der Klarinette verwendet wird, wird als „Ansatz“ bezeichnet. Ein korrekter Ansatz ermöglicht die präzise Kontrolle über den Ton und die Artikulation. Dies erfordert Übung und Aufmerksamkeit auf Details wie Lippenposition und Luftstrom.
  4. Grifftechnik: Die richtige Grifftechnik ist entscheidend für das schnelle und präzise Wechseln zwischen den Noten auf der Klarinette. Ein solides Verständnis der Fingerpositionen und der Bewegungsabläufe ist erforderlich, um die Finger geschmeidig über die Klappen zu bewegen und unerwünschte Geräusche zu minimieren.
  5. Tonerzeugung: Die Fähigkeit, einen schönen Klang auf der Klarinette zu erzeugen, erfordert eine Kombination aus Atmung, Ansatz und Kontrolle über das Instrument. Durch regelmäßiges Üben und gezielte Übungen können Spieler ihre Tonqualität verbessern und einen ausdrucksstarken Klang entwickeln.
  6. Notenlesen und Musiktheorie: Das Verständnis von Notenlesen und grundlegenden musikalischen Konzepten ist für das Klarinette-Lernen unerlässlich. Spieler müssen in der Lage sein, Noten zu identifizieren, Rhythmen zu interpretieren und grundlegende musikalische Strukturen zu verstehen, um Stücke effektiv zu interpretieren und zu spielen.
  7. Musikalischer Ausdruck: Neben der technischen Beherrschung des Instruments ist es wichtig, musikalischen Ausdruck und Interpretation zu entwickeln. Dies umfasst die Fähigkeit, Phrasierung, Dynamik und Artikulation bewusst zu gestalten, um musikalische Ideen zum Ausdruck zu bringen und Emotionen beim Zuhörer zu wecken.

Das Verständnis und die Beherrschung dieser Grundlagen legen den Grundstein für eine erfolgreiche Klarinettenspielerin oder einen erfolgreichen Klarinettenspieler. Durch regelmäßiges Üben und eine konsequente Auseinandersetzung mit diesen Aspekten können Spielerinnen und Spieler ihre Fähigkeiten verbessern und ein höheres Maß an musikalischem Können erreichen.

Blattschneider

Blattschneider, für die präzise Bearbeitung und „letzte Rettung“ von Klarinettenblättern?

Wer vorhandenes Blatt-Material besser nutzen und somit Geld sparen möchte, für den ist der nachfolgende Artikel sicher interessant. Wir zeigen Euch hier ein kleines, nützliches Werkzeug, das die Blattbearbeitung vereinfacht.

Obwohl sich die Präzision bei der Herstellung von Klarinettenblättern, durch moderne Maschinen, in den letzten Jahren erheblich verbessert hat, können neu gekaufte Blätter mit der richtigen Stärke trotzdem zu leicht sein. Sie sind ein Naturprodukt aus Schilfrohr und unterliegen deswegen Qualitätsschwankungen. Auch wenn diese nur klein sind, haben sie erhebliche Auswirkungen. Töne klingen dünn und das Instrument fängt gern einmal an zu quietschen.

Auch beim regelmäßigem Klarinette-Spielen verändert sich das Blatt im Laufe der Zeit. Meistens wird es leichter! Durch das Musizieren nimmt die Spannkraft des Rohrblattes ab, da das Material wegen der physischen Belastungen (Vibrationen) ermüdet, was die Klangqualität der Klarinette negativ beeinflusst. Dieser Prozess setzt beim häufigen Spielen schon nach wenigen Wochen ein. Unachtsamkeiten, wie das Anstoßen der empfindlichen Blattspitze an Ecken und Kanten, verursachen nicht selten mechanische Schäden (kleine Risse).

Hier kann evtl. ein Blattschneider helfen, das Blatt an die individuellen Bedürfnisse anzupassen und durch das „Schwerer-Machen“, bzw. Beseitigen von mechanischen Beschädigungen, die Lebensdauer des Klarinettenblattes zu erhöhen.

Der Blattschneider ist ein speziell entwickeltes Werkzeug, das Klarinettisten dabei unterstützt, ihre Blätter präzise und effizient zu bearbeiten. Er besteht aus einer Einspann-Mechanik und einer scharfen Klinge, die aus hochwertigem Stahl gefertigt wurde. Die Klinge des Schneiders ist so konzipiert, dass sie für eine saubere und gleichmäßige Schnittfläche auf dem Klarinettenblatt sorgt. Wichtig ist hier auf Qualität zu achten, da ansonsten die Blattspitze nicht sauber abgeschnitten wird.

Blattschneider

Nachdem die Blattspitze (bitte nur jeweils ein/zwei zehntel Millimeter) entfernt wurde, ist es wichtig, das Blatt immer wieder auf seinem Mundstück zu befestigen und auszuprobieren. So kann man sich Stück für Stück an sein persönliches „Blattideal“ herantasten. Ist es jetzt etwas zu schwer, kann man es auch wieder leichter machen (siehe Blattbearbeitung unter Grundlagen). Probiert bitte erst einmal den Blattschneider an alten Blättern aus. So könnt Ihr erst einmal in Ruhe Erfahrungen sammeln.

Fazit: Der Blattschneider ist ein nützliches Utensil, um Blätter an seine individuellen Bedürfnisse anzupassen und gehört deswegen in jede Grundausstattung eines Klarinettisten.

Hier Angebot für Blattschneider bei Thomann abfragen

Mundstücks-Übungen

Du spielst leidenschaftlich Klarinette und möchtest Deinen Ansatz und die Zwerchfellatmung verbessern? Dann zeige ich Dir hier eine großartige Möglichkeit, wie diese Ziele schnell und unkompliziert erreicht werden können. Das Zauberwort heißt Mundstücks-Übungen. Klingt interessant, oder? Los geht’s!

Warum überhaupt Mundstücks-Übungen ohne Klarinette?

Diese speziellen, von mir weiterentwickelten Übungen ermöglichen es Dir, Dich auf die reine Tonformung beim Mundstück zu konzentrieren, ohne dabei von anderen Faktoren wie Fingerbewegungen oder Griffen abgelenkt zu werden. Gleichzeitig kannst Du diese Übungen auch unterwegs durchführen, z. B. im Urlaub, ohne dass die Klarinette dabei sein muss.

Du benötigst folgende Utensilien:

1. Ein schweres Blatt (das kann ein altes ausgemustertes Blatt sein, welches Du mit einem Blattschneider durch das Abschneiden der Spitze (siehe auch das Video „Blattschneider“) bearbeitet hast.
2. Mundstück, Blattschraube oder Schnur, Birne oder Silencer wie z.B. von Jazzlab.

Mundstück mit Birne

Durchführung der Übung:

Wie im Video gezeigt, kannst Du die Übung nur mit dem Mundstück und der Birne; oder wer es etwas leiser haben möchte, auch mit dem Silencer von Jazzlab durchführen.

Das schwere Blatt (so schwer wie möglich) nimmt hierbei eine bedeutende Schlüsselposition ein. Vergleiche es mit einem Intervalltraining beim Sport. Hohe Belastungen lösen niedrigere ab und umgekehrt. Durch das schwere Blatt brauchst Du zum Erzeugen der Töne einen stabilen, fließenden Luftstrom und auch Deine Mundmuskulatur wird entscheidend gefordert. Versuche jetzt Töne zu erzeugen und diese auch in ihrer Höhe und dem Klang zu verändern. Dadurch bekommst Du eine präzisere Intonation, die von großer Bedeutung für das Zusammenspiel mit anderen Musikern ist. Spiele bestimmte Tonleitern oder Melodien nur mit dem Mundstück und achte dabei auf die korrekte Stimmung der Töne. Trainiere dadurch Dein Gehör, um Intervalle und Harmonien genau zu erkennen und anzupassen.

Blase jetzt die Töne im Legato, Non Legato, Portato oder Staccato an. Mit den Mundstücks-Übungen kannst Du Deine Atmung und den Ansatz effektiv trainieren. Experimentiere mit verschiedener Artikulation von einzelnen Noten und schnellen Passagen, dies hilft Dir, Deine Zungen- und Lippenbewegungen zu verfeinern und eine präzise Artikulation zu entwickeln. Konzentriere Dich auf die korrekte Intonation beim Spielen von kleinen Melodien und eine gute Klangqualität.

Natürlich sind diese Übungen ohne Klarinette eine besondere Herausforderung für Ansatz, Atmung und Gehör. Aber sie haben einen wunderbaren Trainingseffekt. Das Klarinettenspiel erfordert Ausdauer, um längere Stücke oder anstrengende Passagen zu bewältigen. Mit Mundstücks-Übungen kannst Du Deine Lippenmuskulatur effektiv trainieren. Auch eine präzise Intonation ist von großer Bedeutung für das Zusammenspiel mit anderen Musikern. Mundstücks-Übungen bieten Dir die Möglichkeit, Deine Intonationsgenauigkeit zu verbessern. Spiele bestimmte Tonleitern oder Melodien nur mit dem Mundstück und achte dabei auf die korrekte Stimmung der Töne.

Wie lange sollten die Mundstücks-Übungen durchgeführt werden?

Nimm Dir für das Training 5-15 Minuten Zeit. Oftmals tritt schon beim ersten Mal ein Aha-Effekt ein, wenn Du danach normal Klarinette übst. Das Instrument geht plötzlich viel besser los. Das liegt eben am oben erwähnten Intervalltrainings-Effekt wie beim Sport. Höhere Belastungen lösen niedrigere ab. Dadurch werden die niedrigeren als wesentlich leichter empfunden.


Fazit: Mundstücks-Übungen ohne Klarinette sind eine effektive Methode, um die Spieltechnik, Klangqualität, Ausdauer und Intonation zu verbessern. Nutze sie als Ergänzung zu Deinen regulären Klarinettenübungen. Durch regelmäßiges Training wirst Du schnell feststellen, wie sich Deine Fähigkeiten auf dem Instrument verbessern.

Welches Mundstück

von Steffen Liers

Welche Mundstücke spiele ich selbst?

Immer wieder werde ich gefragt, welche Mundstücke ich selbst favorisiere.

Vorweg, die Wahl des richtigen Mundstücks ist eine sehr individuelle Entscheidung. Sie hängt vom jeweiligen Können, anatomischen Gegebenheiten (z. B. Lippenform, Ansatz usw.), der richtigen Atmung (bei Klarinettisten Zwerchfellatmung) sowie auch der Klarinette selbst ab (Größe der Innenbohrung).

Habe ich mich für eines entschieden, dann versuche ich auch dabei zu bleiben, damit sich mein Ansatz daran gewöhnt, was einige Wochen dauern kann. Wer noch wenig Erfahrung hat, sollte erst einmal das Original-Mundstück des Klarinetten-Herstellers nutzen. Hier kann nicht viel verkehrt gemacht werden, da es extra für die jeweilige Klarinette angepasst wurde. Der Ton spricht in allen Lagen leicht an und die Intonation stimmt oftmals auch.

Wer mehr bezüglich Tonschönheit, Intonation, Ansprache in allen Lagen erreichen will, dem empfehle ich auch einmal Ausschau nach anderen Mundstücken zu halten. Hier kann es in der Tat Verbesserungen, was Klang, Tonfülle und Intonation (besonders in hohen Lagen) betrifft, geben. Bei älteren Instrumenten ist hier die Intonation zu beachten, da es Unterschiede zwischen der Innenbohrung der Klarinette und des Mundstücks geben kann, was die Intonation negativ beeinflusst.

Hier mein Mundstücksfavorit (persönliche Empfehlung von Karl Leister), gespielt auf einer Herbert Wurlitzer 100c Solist (Baujahr 1981) und Yamaha 857 Serie II (Baujahr 2001):

Vandoren M30 D Angebot bei Thomann hier abfragen

mit 56 Rue Lepic; Stärke 2,5/ 3/ 3,5 Angebot bei Thomann hier abfragen

oder

Vandoren V12; Stärke 2,5/ 3/ 3,5 Angebot bei Thomann hier abfragen

evtl. auch

Vandoren V21; Stärke 2,5/ 3/ 3,5 Angebot bei Thomann hier abfragen

Das Vandoren M30 D wurde in Anlehnung an Boehm-Mundstücke für die deutsche Klarinette entworfen. Es wird auch mit etwas breiteren Blättern gespielt. Dadurch erhält der Ton mehr Fülle und Ausdrucksstärke.

Grundsätzlich gute Erfahrungen für Adler, Schreiber, Yamaha-Klarinetten hatte ich mit dem:

Wurlitzer M3 Angebot bei Thomann hier erfragen

gemacht. Das ist ein Allrounder und vor allem für fortgeschrittene Klarinettisten empfehlenswert.

Abschließend sei noch bemerkt, dass sich auch bei mir im Laufe der Jahre der Ansatz verändert. Dadurch ist es empfehlenswert, hin u. wieder nach Mundstück-Alternativen Ausschau zu halten. Viel Erfolg beim Testen!

Hier die Hörprobe, die mit der Mundstück-Blatt-Kombination: Vandoren M30 D, 56 Rue Lepic; Stärke 3.0, gespielt wurde

Klarinette lernen im Alter

Paar

Du fragst Dich sicherlich, ob es möglich ist, im fortgeschrittenen Alter noch Klarinette zu lernen. Die gute Nachricht lautet eindeutig: Ja! In der Tat gibt es viele Vorteile, die das Erlernen eines Instruments im Alter von 50+ mit sich bringt. Auch wenn es in jüngeren Jahren leichter sein mag, es gibt keinen Grund, warum Du auch mit über 50 Jahren nicht noch Klarinette lernen kannst. Mit Geduld, Ausdauer und der richtigen Einstellung kann man noch große Fortschritte erzielen. Ein Vorteil ist, dass man bereits über viel Lebenserfahrung und oftmals ein gewisses Maß an Geduld verfügt. Gerade diese Geduld, man kann es auch Weisheit nennen, ist eine gute Voraussetzung für das Erlernen eines Instruments. Darüber hinaus kann das Musizieren auch eine positive Auswirkung auf die geistige und körperliche Gesundheit haben. Hier sind acht Vorteile, warum es sich lohnt, auch mit 50+ noch mit der Klarinette zu starten:

1. Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten, wie Konzentration und Gedächtnis:

Eine positive Stimmung erreicht uns, wenn wir uns mit einem Musikinstrument beschäftigen oder unsere Stimme erklingen lassen. Der Geist erwacht zu neuer Kreativität, während die kognitiven Fähigkeiten, wie Konzentration und Gedächtnis, eine bemerkenswerte Verbesserung erfahren. Studien haben gezeigt, dass das Musizieren nicht nur unsere Seele berührt, sondern auch positive Auswirkungen auf unser Gehirn hat.

2. Reduzierung von Stress:

Musizieren kann Stress verringern, da es uns ermöglicht, uns auf den Moment zu konzentrieren und den Alltag hinter uns zu lassen. Es dient als kreativer Ausdruck und bietet ein emotionales Ventil für unsere Gefühle, was zur Entspannung und Entlastung des Geistes führen kann. Zusätzlich wirkt Musik durch das Erzeugen harmonischer Klänge und Rhythmen beruhigend auf unser Nervensystem und fördert somit einen Zustand der Harmonie und Gelassenheit.

3. Erhöhung des Selbstbewusstseins und der Selbstwahrnehmung:

Klarinette lernen, kann das Selbstbewusstsein stärken, da es uns ermöglicht, unsere Fähigkeiten und Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln. Das Erreichen musikalischer Ziele und die Überwindung von Herausforderungen beim Musizieren können zu einem Gefühl der Erfüllung und Freude führen. Darüber hinaus fördert das Klarinette-Lernen die Selbstwahrnehmung, da es uns ermutigt, unsere eigenen Emotionen, Ausdrucksformen und kreativen Impulse zu erkunden.

4. Stärkung der Hand-Augen-Koordination und der Feinmotorik:

Da die Klarinette viele Griffe hat, die in unterschiedlichen Kombinationen angewendet werden, wird dadurch die Hand-Augen-Koordination und Feinmotorik entscheidend gefördert. Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden werden vom Auge erfasste Noten im Gehirn verarbeitet und von der Feinmotorik über die Hände ausgeführt. Dieses Training hilft auch bei anderen Alltags-Aufgaben.

5. Verbesserung der Körperhaltung und des Gleichgewichts:

Auch die Körperhaltung und das Gleichgewicht verbessern sich automatisch, da die beim Klarinette-Spielen erforderliche Zwerchfell-Atmung eine aufrechte Haltung erfordert.

6. Förderung der kreativen Ausdrucksfähigkeit:

Das Musizieren mit der Klarinette ist auch immer ein kreativer Prozess. Selbst einfache Stücke können mit großen Emotionen vorgetragen werden, die den Zuhörer berühren. Kreative Ausdrucksfähigkeit macht aus simplen Noten lebendige Musik.

7. Stärkung der sozialen Interaktion und des Gemeinschaftsgefühls:

Wer Klarinette lernt, will oftmals auch später in einem Orchester mitspielen. Anderen Menschen eine Freude bereiten und das gemeinsame Musizieren in der Gruppe sind wertvolle, positive Erfahrungen, die soziale Interaktion und das Gemeinschaftsgefühl stärken.

8. Förderung des Selbstvertrauens und der Selbstdisziplin:

Klarinette-Lernen erfordert auch ein gesundes Maß an Selbstdisziplin. Wer nur einmal im Monat unregelmäßig übt, wird keine großen Fortschritte machen. Stellen sich Erfolge ein, dann wächst auch das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

All diese Vorteile zeigen, dass es nie zu spät ist, ein Instrument zu erlernen. Es erfordert zwar ein gewisses Maß an Einsatz und Geduld, aber die Belohnungen sind es definitiv wert. Warum also nicht jetzt anfangen und die Freude und die Vorteile des Klarinettenspielens entdecken?

Bissplatte

Wer sich ältere Klarinetten-Mundstücke genauer anschaut, wird hier und da anmutig erscheinende Rillen und Vertiefungen erkennen.

Die Ursache hierfür liegt in den meisten Fällen beim Vorbesitzer, der das Mundstück ohne Bissplatte (auch Bissgummi genannt) gespielt hat. Die Bissplatte ist eine dünne Gummiauflage, die oftmals selbstklebend auf das Mundstück aufgebracht wird. Sie verhindert den direkten Kontakt zwischen Zähnen und Mundstück. Dadurch wird einerseits die Übertragung von unangenehmen Schwingungen vermindert, andererseits das Mundstück vor Beschädigungen durch die eigenen Zähne, deren Bestandteile ja bekanntlich zu den härtesten Materialien im Körper zählen, geschützt. Gleichzeitig sorgt die Bissplatte für einen besseren Halt des Mundstücks im Mund und damit für eine Optimierung des Ansatzes.

Wer sich einmal an das gute Spielgefühl mit der Bissplatte gewöhnt hat, kann oftmals nicht mehr ohne. Besonders bei Metallmundstücken, die eher bei Saxophonen zu finden sind, schützt eine Bissplatte sogar vor Zahnschmerzen. Menschen mit empfindlichen Zähnen kennen das unangenehme Gefühl, wenn kaltes Metall den Zahnnerv reizt.

Außerdem werden durch einen Bissgummi die Vibrationen des Mundstücks, die sonst direkt auf die Zähne treffen, stark reduziert. Durch diese Dämpfung erhält man einen anderen Klangeindruck des eigenen Tones. Ein interessanter Effekt, da ja über die Zähne und den Schädelknochen weniger Schwingungen zum Trommelfell kommen. Deswegen hören sich übrigens Aufnahmen vom eigenen Klarinettenspiel oftmals anders an, als was man beim Musizieren mit der eigenen Klarinette selbst hört.

Eine Bissplatte ist darum sehr empfehlenswert. Sie wird einfach auf das Mundstück geklebt. Die Montage kann auch von Laien problemlos ausgeführt werden. Die Gummis gibt es in unterschiedlichen Stärken und sollten nicht zu dünn gewählt werden. Wer auf Nummer Sicher gehen will, nimmt die Stärken zwischen 0,4 mm und 0,8 mm. Vor der Montage sollte das Mundstück sorgfältig mit Geschirrspülmittel gereinigt werden, damit die Klebestelle auch hält. Die Haltbarkeit beträgt hier bis zu 3 Jahren. Eine preisgünstige Investition, die sich auf jeden Fall lohnt.

Hier bekommt Ihr die Bissplatten bei Thomann

Ansatz

Der Ansatz gehört neben Mundstück und Blatt zum wichtigsten Ton-Gestaltungselement bei der Klarinette. Durch die richtige Position des Mundstücks im Mund und eine optimale Lippenspannung ist es möglich, kontrollierte Töne zu erzeugen. Dabei ist es wichtig, das Mundstück leicht gegen die oberen Schneidezähne zu drücken, damit das Blatt möglichst frei schwingen kann und nicht von einem zu großen Unterlippendruck daran gehindert wird. Empfehlenswert ist das Aufkleben einer sogenannten Bissplatte auf der Oberseite des Mundstücks. Dadurch werden Zähne und Mundstück geschont.

Besonders ungeübte Klarinettisten haben immer wieder Probleme mit dem Ansatz, da die Kraft der Mundmuskulatur nicht ausreicht, über einen längeren Zeitraum genügend Lippenspannung zu halten. Das macht sich durch einen Kontrollverlust beim Anblasen der Töne bemerkbar. Besonders hilfreich können in diesem Fall Mundstückübungen sein. Diese werden mit oder ohne Klarinette durchgeführt. Dazu befestigt man ein sehr schweres Blatt auf dem Mundstück und übt damit die ersten zehn bis fünfzehn Minuten. Sinn dieser Übung, ist eine Kräftigung der Mundmuskulatur und Atemstütze und ist vergleichbar, mit einem Intervalltraining beim Sport, wo sich geringe mit hohen Belastungen abwechseln. Dadurch kann ein höherer und schnellerer Trainingseffekt erzielt werden. Wichtig beim Ansatz ist, dass vor allem beim Spielen von hohen Tönen ein sogenanntes Pressen unbedingt vermieden werden muss, da es ansonsten zu Problemen mit der Intonation kommen kann. Die Stabilität wird hier vor allem durch eine gute Atemstütze erreicht.

Entscheidend ist auch die richtige Position des Mundstücks. Es sollte ca. einen Zentimeter in den Mund genommen werden. Die genaue Lage kann nur durch Probieren herausgefunden werden, da jeder Klarinettist andere anatomische Voraussetzungen hat. Die Unterlippe muss dabei leicht nach innen gewölbt werden, um eine optimale Auflagefläche für das Blatt zu bieten. Sollte während des Spielens Luft zwischen Mundstück und Lippen entweichen, deutet dies immer auf Probleme mit der Lippenspannung hin. In diesem Fall können entweder anatomische Probleme (sehr schmale Lippen), schwache Mundmuskulatur oder ungenügendes Ansatztraining die Ursache sein.

Grundsätzlich ist es auch für zukünftige Klarinettisten, die das Instrument im Selbststudium erlernen möchten empfehlenswert, die ersten Schritte (ca. drei Monate) zusammen mit einem erfahrenen Musiklehrer zu gehen. Ein falsch einstudierter Ansatz lässt sich später nur noch schwer korrigieren.

Musiktheorie

Musiktheorie ist ein Thema für sich und sehr umfangreich. Dazu gibt es auch zahlreiche Fachliteratur…

Bücher zum Thema Musiktheorie

Um als Laie Klarinette zu lernen, ist das umfangreiche Studium der Musiktheorie nicht unbedingt notwendig. Für das Komponieren oder auch die meisten Berufsmusiker ist sie jedoch unverzichtbar! Einen spielerischen Einstieg dazu kann unser Wissenstest geben. Hier könnt Ihr Euer Wissen per Quiz erweitern:

https://b-klarinette.de/index.php/wissenstest

Richtig Üben

 

Wer sich kontinuierlich beim Klarinette-Spielen verbessern möchte, kommt um das Thema Üben nicht herum. Achte deswegen von Anfang an darauf, Deine Übungen so effektiv wie möglich zu gestalten. Als Erstes solltest Du Deine Schwächen beim Klarinette-Spielen herausfinden, damit sie gestärkt werden können.

Hier nun die wichtigsten zehn Punkte, wie Du durch richtiges Üben Dein Klarinettenspiel optimieren kannst:

1. Versuche nie durch extrem langes Üben bessere Leistungen zu erzwingen. Das wird in der Regel mehr schaden als nutzen. Wie überall ist auch hier oftmals weniger mehr. Üben soll Spaß machen und Dich motivieren und nicht in Stress ausarten.

2. Analysiere gezielt Deine Fehler und Schwächen. Hier ist ein erfahrener Klarinettist (Lehrer) an Deiner Seite sehr hilfreich. Nach der Analyse kannst Du mit gezielten Übungen Deine Schwachpunkte stärken und sie so wesentlich verbessern.

3. Die Übezeiten sollten nicht länger als drei Tage auseinanderliegen. Ist der Zeitraum größer, besteht die Gefahr, dass sich Lernerfolge wieder zurückentwickeln können. Gut wäre es jeden Tag mindestens 1 bis 2 Stunden zu üben. Lernforscher haben herausgefunden, dass in dieser Zeit die Lernfähigkeit am besten ist. Begründet wird das mit der Konzentrationsfähigkeit, die nach 2 Stunden wieder nachlässt.

4. Beginne Deine Übungen immer am Anfang mit Tonleitern und Töne aushalten. Auch wenn es etwas eintönig erscheint, ist es eine sehr gute Möglichkeit die Tonqualität und Atmung zu verbessern.

5. Nimm Dir auch für Stoßübungen Zeit. Ein sauberes Staccato ist beim Klarinette spielen sehr wichtig und wird häufig gebraucht. Beginne dabei die Note erst einmal als ganze Note anzustoßen, dann als Halbe, Viertel, Achtel usw. Für hohe Präzision sorgt hier ein Metronom.

6. Fange jetzt mit relativ leichten Notenmaterial an. Das sogenannte „Warmspielen“ lockert die Finger und den Ansatz und bereitet Dich gut für anspruchsvolleres Notenmaterial vor.

7. Jetzt ist die Zeit gekommen, schwierigere Noten zu üben. Versuche dies immer in die Mitte Deiner Übestunde zu planen. Das hat den Hintergrund, dass Du hier noch eine gute Konzentrationsfähigkeit hast.

8.  Für Klarinettenspieler, die Probleme mit der Schnelligkeit ihrer Finger haben, ist eine kleine Fingergymnastik zwischendurch immer empfehlenswert.

9. Das Ende Deiner Übestunde sollte immer etwas locker und angenehm verlaufen. Empfehlenswert sind hier zum Beispiel eigene Melodien zu spielen(ohne Noten) oder auch Play-Along Musikstücke von CD. So lernst Du noch besser den Umgang mit dem Instrument mit Spaß und Freude.

10. Den Abschluss Deiner Übestunde bildet immer die intensive Reinigung der Klarinette. Damit verhinderst Du Risse im Holz und den schnellen Verschleiß der Polster.

Artikulation

Artikulation bedeutet die Gliederung der einzelnen Töne innerhalb einer Phrase. Man unterscheidet hier zwischen Bindung und Trennung. Neben der Bindung gibt es vor allem drei Hauptarten des Anstoßes. Hier wird zwischen „Non legato“, „Portato“ sowie „Staccato“ unterschieden.
1. Non legato= (italienisch nicht verbunden); Es klingt wie Legato (binden), jedoch werden die einzelnen Töne deutlicher hervorgehoben, da zwischen ihnen winzige Pausen eingelegt werden.
2. Portato= (italienisch getragen); Hier werden die Töne deutlich voneinander getrennt, jedoch anders als beim Staccato nur minimal unterbrochen.
3. Staccato= (italienisch abstoßen, abgetrennt); Der Ton wird kürzer gespielt als es der Notenwert vorschreibt.

Diese drei Stoßarten erzielt der Klarinettist durch eine unterschiedliche Bewegung und Haltung der Zunge, die eng mit dem vom Zwerchfell gesteuerten Luftband verbunden ist. Zu beachten ist hier, dass der Ton erst erklingen kann, wenn mit der Artikulation der Silbe „tö“ die Zungenspitze vom Mundstück zurückgezogen und damit dem Luftstrom der Weg ins Instrument freigegeben wird. Zungenstoß bedeutet hierbei keinen Stoß, sondern vielmehr ein sehr schnelles Zurückziehen der Zunge vom Blatt bzw. der Mundstückspitze. Die Silben „tö“ und „dö“ gehören dabei fundamental zur Tonerzeugung. Sie geben dem Ton Profil, Klangfarbe und Bestimmtheit. Zu beachten ist hier, dass vor allem auch bei schnellen Passagen der Weg der Zungenspitze zum Mundstück so kurz als möglich sein sollte.

Wichtig: Bei den unterschiedlichen Artikulationsarten darf die Zunge nicht nach oben gewölbt werden, da sonst das optimale Strömen der Atemluft nicht gewährleistet wird. Mit anderen Worten, eine nach oben gewölbte Zunge verkleinert den Mundraum und behindert somit das Strömen der Luft!

Das professionelle Erlernen und die Ausführung der Zungenartikulation ist erst dann möglich, nachdem man die Kontrolle über den Beginn und das Ende des Tons, sowie den Ein- und Ausschwingvorgang des Klangs durch die Anpassung des Luftstroms beherrscht. Nur mit der richtigen Atemtechnik ist es möglich, die Artikulation zu perfektionieren. Hier ist es vor allem wichtig, das Strömen der Luft und das bewusste Steuern des Tons beim Ausatmen (während man gleichzeitig die optimale Positionierung und Stellung der Zunge für ein bestmögliches Klangresultat findet und beibehält), zu trainieren.


Auch eine Artikulation ohne die Beteiligung der Zunge ist möglich und auch wünschenswert. Dies erfordert jedoch eine sehr kontrollierte Führung des Luftstroms, ermöglicht aber gleichzeitig ein weicheres Einschwingen des Tones. Die Artikulation wird hier quasi über die Atmung gesteuert. Besonders beim „Non legato“ und „Portato“ kann dies zu einer Verbesserung des Klanges und der Artikulation führen. Vor allem bei langsameren Passagen ist dies eine wunderbare Alternative zur reinen Zungenartikulation. Auch hier gilt, dass eine nach oben gewölbte Zunge unbedingt vermieden werden muss, da sie die Luftströmung behindert.

Welche Klarinette für Kinder?

Kinderklarinetten sind speziell für junge Musikerinnen und Musiker entwickelte Instrumente, die den Einstieg in die Welt der Klarinettenmusik erleichtern sollen. Insbesondere beim deutschen System gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Entwicklungen, die den Bedürfnissen und Anforderungen junger Spieler gerecht werden.

Besonders bei Kindern ist die richtige Auswahl der Klarinette sehr wichtig. „Normale“ B-Klarinetten sind für kleine Kinderhände in der Regel zu groß. Dadurch ist es für sie sehr schwierig, die Klappen bequem zu erreichen. Das trübt schnell die Spielfreude und Motivation. Des Weiteren ist das Gewicht der Klarinette von Bedeutung.

Eine Kinderklarinette sollte leicht sein, um Überanstrengungen der Arme und Hände zu vermeiden, ohne die Klangqualität negativ zu beeinflussen. Leichte Klarinetten ermöglichen es den Kindern, länger zu spielen, ohne Ermüdungserscheinungen zu spüren, und fördern somit ihr Durchhaltevermögen und ihre Freude am Musizieren.

Schülern zwischen 8 und 13 Jahren sowie Erwachsenen mit kleinen Händen, empfehle ich deshalb die Uebel 621 KH (KH steht für kleine Hände) sowie die Schreiber D12 (Optimiert auf kindgerechte Mechanik). Mit diesen hochwertigen und dennoch im Preis-Leistungs-Verhältnis günstigen Instrumenten habe ich in den letzten Jahren durchweg gute Erfahrung gemacht. Für sehr kleine Kinder ist auch eine C-Klarinette wie z. B. die Schreiber D10 oder die Uebel 611 C empfehlenswert. Die Besonderheit bei den C-Klarinetten ist, dass bei C-Stimmen, wie z. B. von der Gitarre, Oboe, Geige oder Klavier nicht transponiert werden muss und es für Kinder schon im frühen Alter von 6 oder 7 Jahren möglich ist, auf einer Klarinette zu spielen. Da C-Klarinetten kleiner als B-Klarinetten sind, ist ihr Gewicht besonders gering. Ich persönlich hatte meine ersten Schritte in die Welt der Musik mit 7 Jahren auf einer C-Klarinette absolviert. Ein guter Einstieg also!

Alle Klarinetten bestehen aus ausgesuchtem Grenadilholz (Dalbergia Melanoxylon) und haben dadurch einen ausgewogenen, schönen Klarinettenklang. Die Mechanik ist robust und verzeiht auch einmal kleinere Missgeschicke. Achten Sie bitte aber immer darauf, dass die zukünftige Klarinette Ihres Kindes nie auf den Klappen abgelegt und nach jedem Spielen sorgfältig gereinigt werden sollte (siehe auch unter Grundlagen den Punkt „Pflege“). So werden Sie und Ihr Kind lange Freude am Instrument haben.

Grunddaten der Uebel 621 KH auf einen Blick:

– B-Klarinette
– Deutsches System
– Klarinette ist extra für Kinder und Menschen mit kleinen Händen konzipiert
– Enger liegende Ringe am Ober- u. Unterstück
– Optimierte B-Klappe am Oberstück
– Saubere Intonation in allen Lagen
– 4 Triller am Oberstück
– H-Cis Stangen und F-Heber ergonomisch abgestimmt
– Instrument ist aus hochwertigem Grenadillholz
– Optimierte F-Klappe am Unterstück
– Adaptierte Gabel F-Mechanik
– Kinderhand-Optimierte Griffe für Ringfinger u. kleinen Finger der rechten und linken Hand
– 2 Birnen für Anpassung der Stimmung

Uebel Klarinetten 621 KH bei Thomann hier Angebot abfragen

Grunddaten der Schreiber D12 auf einen Blick:

– B-Klarinette
– Deutsches Klarinetten-System
– Versilberte Klappenmechanik
– Kindgerechte Abstände zu den einzelnen Klappen  
– Optimierte Innenbohrung
– Neue Becherform
– Instrument besteht aus Grenadillholz
– 5 Jahre Garantie auf das Holz
– 2 Birnen, 1 Mundstück und Koffer

Schreiber D12 bei Thomann hier Angebot abfragen

Grunddaten der Schreiber D10 auf einen Blick:

– C-Klarinette
– Bestens für kleine Kinderhände geeignet
– Deutsches System
– Kein Transponieren einer C-Stimme notwendig (z. B. von Oboe usw.), da C-Instrument
– Birne, Becher und Korpus aus Grenadillholz
– 15 Klappen
– 4 Ringe mit verbesserten Profil speziell für kleine Finger
– Versilberte Mechanik
– 5 Jahre Garantie auf das Holz
– Inkl. Etui, Mundstück und Zubehör

Schreiber D10 bei Thomann hier Angebot abfragen

Daten der Uebel 611C auf einen Blick:

– C-Klarinette
– Deutsches Griffweise
– Kein Transponieren einer C-Stimme notwendig (z. B. von Klavier usw.), da auch C-Instrument
– Korpus, Becher und Birnen aus Grenadillholz
– 15 Klappen
– 4 Ringe
– Versilberte Neusilbermechanik
– Enge Griffweise
– Inkl. Koffer, 2 Birnen, B-Klarinetten-Mundstück, Rovner Blattschraube

Uebel C Klarinetten 611 C bei Thomann hier Angebot abfragen

Uebel Klarinette 621

Hier geht es zur Herstellerseite von Uebel: https://www.uebel-klarinetten.de

Hier geht es zur Herstellerseite von Schreiber: https://www.w-schreiber.com

Stimmung

Stimmung

Die Stimmung der Klarinette ist vor allem beim Zusammenspiel mit anderen Instrumenten sehr wichtig, damit ein harmonisches Klangbild erzeugt werden kann. Gute Orchester erkennt man an einer sauberen Intonation der einzelnen Instrumente. Die nachfolgenden Tipps sollen Dir helfen, die Stimmung Deiner Klarinette zu verbessern.

Was bedeutet eigentlich der Begriff Stimmung?

Grundstimmung!

Der Begriff Grundstimmung bezeichnet die Tonhöhe des Instruments. Oboen, Violinen und das Klavier haben in der Regel die Grundstimmung in C. Die Bb Klarinette ist wie der Name schon sagt, in B gestimmt. Legt man nun einem Bb Klarinettisten eine Stimme vor die in C notiert ist, so muss er transponieren und somit einen Ton höher spielen, als es in den Noten steht.

Einstimmen!

Unter Einstimmen versteht man die Feinabstimmung der Töne. Im Orchester wird dazu von der ersten Geige der Kammerton a1 gespielt. Bei der Bb Klarinette ist es in diesem Falle ein h1, also einen Ton höher. Alternativ dazu gibt es auch Stimmgeräte, mit deren Hilfe sich die Stimmung des Instruments prüfen lässt. Eingestimmt wird in der heutigen Zeit oftmals mit 443 Hz, das war nicht immer so. Ältere Instrumente waren/sind nicht selten auf 440 Hz oder noch tiefer gestimmt.

Wie kann man nun in der Praxis die Stimmung der Klarinette verändern und optimieren?

Der einfachste Weg ist, dass man die Birne der Klarinette hinaus- bzw. hinein schiebt. Dadurch wird die Länge der Klarinette verändert, was sich auf die Schwingung der Luftsäule auswirkt. Mit anderen Worten, zieht man die Birne hinaus, wird der Ton tiefer. Schiebt man die Birne hinein wird der Ton höher, da sich damit auch die Luftsäule verkürzt und sie dadurch schneller schwingen kann. Auch der Austausch des Blattes hilft beim Verbessern der Intonation. Wurde ein Blatt längere Zeit gespielt, nimmt auch die Blattspannung ab, da das Material langsam ermüdet und sich somit negativ auf die Stimmung auswirkt. Achte auch darauf, dass die Tonlöcher exakt mit den Fingern verschlossen werden. Schon die kleinste Ungenauigkeit beim Abdecken der Öffnungen kann den Ton unsauber erklingen lassen und die Stimmung ungünstig beeinflussen. Trainiere auch mit Hilfe eines Stimmgerätes Deine Intonationsfähigkeit. Blase den Ton gerade an und lass ihn fallen bzw. steigen. Mit etwas Übung kannst Du mit dieser Übung viele Intonations-Schwierigkeiten ausgleichen.

Merke: Es gibt kein Blasinstrument was zu 100% genau stimmt!

Sollte das nicht helfen, kann das an folgenden Problemen liegen:

1. Gesamte Klarinette stimmt nicht und kann auch nicht mit der Birne korrigiert werden

Hier handelt es sich wahrscheinlich um ein Materialproblem. Entweder ist die Klarinette schon sehr alt und hat die Grundstimmung 440 Hz oder die Birne und das Mundstück passen nicht zum Instrument. Auch die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und der Luftdruck haben auf die Stimmung großen Einfluss. Deswegen ist es immer wichtig, ein Instrument am Anfang erst einmal warm zu spielen. Nur wenn die Klarinette „Betriebstemperatur“ das heißt Zimmertemperatur erreicht hat, stimmt sie auch.

2. Hohe Töne stimmen nicht

Eine häufige Ursache für Probleme mit der Intonation(Stimmung) bei hohen Tönen ist eine schlechte Atemstütze oder das falsche Blatt. Werden mit einer schlechten Atemstütze hohe Töne gespielt, dann spricht der Ton gar nicht oder nur ungenügend an. Der Klarinetten-Spieler versucht dann oftmals unbewusst, durch einen erhöhten Druck der Lippen auf das Blatt, quasi den Ton herauszupressen. Ein erhöhter Druck auf dem Blatt hat zur Folge, dass die Töne höher klingen und somit die Stimmung negativ beeinflusst wird. Achte deswegen unbedingt auf eine gute Atemstütze. Sie ist die Grundlage für eine ordentliche Intonation(Stimmung) und einen vollen Klang der Klarinette.

Auch die Auswahl der Blätter wirkt sich auf die Intonation(Stimmung) aus. Davon sind auch oftmals vor allem hohe Töne betroffen. Probiere einfach einmal eine andere Blattmarke oder auch Blattstärke aus. Kleinere Intonationsprobleme lassen sich hiermit gut korrigieren.

Geübte Klarinettisten können bei langsamen Stücken mit der rechten Hand bestimmte Tonlöcher abdecken um die Töne in der Höhe zu beeinflussen. Für Anfänger ist diese Methode jedoch ungeeignet, da zu kompliziert.

3. Mittlere Töne stimmen nicht

Sollten die mittleren Töne nicht stimmen, dann deutet dies nicht selten auf ein Materialproblem hin. Vor allem die kurzen Töne wie zum Beispiel b1 oder a1 stimmen hin und wieder sehr schlecht. Geübte Klarinettisten gleichen dies mit dem Ansatz aus. Entweder ziehen sie den Ton nach oben oder lassen ihn fallen. Das ist natürlich nur bis zu einem begrenzten Maß möglich. Ansonsten hilft hier nur ein Instrumentenbauer, der die Klarinette einmal auf Herz und Nieren prüft. Durch die Veränderung an den Tonlöchern oder den Austausch der Polster kann die Intonation(Stimmung) positiv beeinflusst werden.

Auch hier können es erfahrene Klarinettisten mit der Abdeckmethode probieren, um die Tonhöhe zu beeinflussen. Dies ist jedoch nur bei langsamen Passagen möglich.

4. Tiefe Töne stimmen nicht

Auch bei den tiefen Tönen deutet eine schlechte Intonation auf Probleme mit dem Material hin. Vor allem das tiefe E und F sorgen bei einigen Klarinettisten für Kopfzerbrechen. Hochwertige Klarinetten mit deutschem System haben hier eine Tief-E Verbesserung. Das ist eine Zusatzklappe am Becher, die für eine bessere Intonation bei den ganz tiefen Tönen auf der Klarinette sorgt.

Fazit:

Kleinere Intonationsprobleme lassen sich durch den Austausch von Blatt oder Mundstück sowie einer guten Atemstütze korrigieren. Bei größeren Stimmungsproblemen liegen die Ursachen meist an der Klarinette selbst. Hier hilft nur die Prüfung durch einen erfahrenen Instrumentenbauer oder Instrumentenwechsel.

Intonationsprobleme bei Anfängern verschwinden oftmals durch korrektes und regelmäßiges Üben, da sich erst die richtige Atmung und Fingerfertigkeit herausbilden müssen. Hier ist Geduld gefragt.

Einsatzgebiete

Einsatzgebiete

Die Klarinette ist ein vielseitiges und beliebtes Musikinstrument, das in vielen verschiedenen Musikgenres und Ensembles eingesetzt wird. Mit ihrem charakteristischen Klang und ihrer flexiblen Spielweise hat die Klarinette einen festen Platz in der Musikwelt erobert. Hier seht Ihr die hauptsächlichen Einsatzgebiete:

Klassische Musik: Die Klarinette ist ein wesentlicher Bestandteil des klassischen Orchesters und spielt eine wichtige Rolle in vielen Orchesterwerken. Sie ist Teil der Holzbläserfamilie und ergänzt die Streicher, Blechbläser und Schlaginstrumente. In der klassischen Musik hat die Klarinette oft Solopassagen und trägt zu melodischen und klanglichen Variationen bei. Bekannte Werke, die die Klarinette hervorheben, sind zum Beispiel Mozarts Klarinettenkonzert und das Klarinettenquintett von Brahms.

Kammermusik: Die Klarinette findet auch in der Kammermusik Verwendung. Sie wird oft in Ensembles wie Streichquartetten, Holzbläserquintetten oder gemischten Kammermusikgruppen eingesetzt. Das Instrument kann sowohl in der Melodieführung als auch in der Begleitung verwendet werden und bietet eine Vielzahl von Klangfarben, die zur musikalischen Vielfalt und Ausdruckskraft beitragen.

Jazz und Blues: Die Klarinette hat im Bereich des Jazz und Blues eine lange Tradition. In der Swing-Ära war sie ein Hauptinstrument in den Big Bands von Benny Goodman, Artie Shaw und Woody Herman. Ihr einzigartiger Klang passt gut zu den rhythmischen und melodischen Elementen des Jazz und Blues. Sie kann sowohl in der Lead- als auch in der Begleitrolle eingesetzt werden und verleiht den Stücken einen markanten Ausdruck.

Volksmusik: In vielen Ländern auf der ganzen Welt ist die Klarinette ein fester Bestandteil der traditionellen Volksmusik. Sie wird in unterschiedlichen regionalen Stilen eingesetzt und gibt der Musik einen authentischen und volkstümlichen Klang. In der deutschen Volksmusik beispielsweise spielt die Klarinette eine wichtige Rolle in Blaskapellen und wird auch als Soloinstrument eingesetzt.

Filmmusik: Die Klarinette wird auch in der Filmmusik eingesetzt. Ihr vielseitiger Klang kann sowohl romantische als auch melancholische Stimmungen erzeugen und passt gut zu emotionalem oder atmosphärischem Filmmaterial. In vielen Filmmusiken, wie zum Beispiel in „Schindler’s Liste“, ist die Klarinette prominent vertreten. Und wer hätte das gedacht, der Starregisseur Steven Spielberg ist auch ein guter Klarinettist. Im Film „The Terminal“ kam sie auf wundervolle Art zum Einsatz.

Zeitgenössische Musik: In der zeitgenössischen Musik wird die Klarinette oft in experimentellen Kompositionen und Avantgarde-Stücken eingesetzt. Komponisten nutzen sie, um ungewöhnliche Klänge und Effekte zu erzeugen und erweiterte Spieltechniken einzusetzen.

Mittlerweile gibt es auch Experimente mit moderner Pop- u. Rockmusik, die sicher Geschmackssache sind (einfach einmal bei Youtube „clarinet rock“ eingeben). Aber warum eigentlich nicht? Die Musik und auch die Klarinette werden sich weiterentwickeln und sicher auch neue musikalische Horizonte erschließen.

In den althergebrachten Stilrichtungen wie Klassik, Tanzmusik, Jazz oder auch Klezmer ist hingegen die Klarinette nicht mehr wegzudenken. Ohne sie geht es dort nicht, da sie durch ihren besonderen Klang und den großen Tonumfang (fast 4 Oktaven) gerne von berühmten Komponisten wie Mozart, Weber, Nielsen oder auch Louis Spohr eingesetzt wird.

Für zukünftige Musiker, die sich für verschiedenen Musikstilrichtungen und ein sehr vielseitiges Instrument interessieren, ist die Klarinette also ideal.

10 Tipps

schoener-ton

Einen schönen Ton zu erzeugen, ist nicht ganz einfach. Es müssen viele Faktoren aufeinander optimal abgestimmt werden, um hier ein gutes Ergebnis zu erreichen.

Hier die wichtigsten 10 Tipps:

1. Das richtige Blatt: Um einen vollen, schönen Klang auf der Klarinette zu erzeugen, braucht Ihr das richtige Blatt. Ist das Blatt zu schwer, rauscht es stark und kann nur einen dumpfen Klang erzeugen. Ist das Blatt zu leicht, klingen die Töne sehr dünn und ohne Volumen. Vor allem Anfänger können oftmals nur schwer einschätzen, ob sie nun ein gutes oder schlechtes Blatt haben, weil einfach die nötigen Erfahrungen und ein guter Ansatz fehlen. Deswegen solltet Ihr am Anfang einen erfahrenen Klarinettisten oder Musiklehrer zurate ziehen, der Euch passend zum Mundstück ein gutes Blatt aussucht bzw. anfertigt.

2. Das richtige Mundstück: Ein guter Ton hängt wesentlich von der Qualität des Mundstücks ab. Kauft deswegen nur hochwertige Klarinetten-Mundstücke, die von anderen Klarinettisten empfohlen werden. Grundsätzlich gilt, dass man mit Ebonit-Mundstücken (diese bestehen übrigens aus Hartgummi der aus einer Mischung von Kautschuk und Schwefel hergestellt wird) schon einmal gut beraten ist. Die Mundstücke verfügen über gute Schwingungseigenschaften, sind leicht zu pflegen und robust. Auch die Bahnlänge und Kammer des Mundstücks wirkt sich gravierend auf den Klang aus. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, dann lasst Euch von einem Musikhandel einige Mundstücke zusenden und probiert sie aus. Jeder Klarinettisten-Mund hat andere anatomische Voraussetzungen. Bei dem einen geht das Mundstück-A super los, bei dem anderen das Mundstück-B. Hier hilft wirklich nur probieren. Wichtig ist, dass das Klarinettenmundstück zur Bohrung der Klarinette passt. Ist dies nicht der Fall, kann die Intonation und Tonschönheit darunter leiden. Richtet Euch am besten nach den Empfehlungen des Klarinettenherstellers, welche Mundstücke für Euer Instrument geeignet sind.

3. Die richtige Klarinette: Das optimale Material, wie zum Beispiel Grenadill-Holz und eine solide hochwertige Verarbeitung wirken sich ebenfalls auf den Ton aus. Jedes Instrument hat seinen spezifischen Klang. Das liegt vor allem an der Innenbohrung und natürlich auch am verwendeten Material. Eine Grenadill-Holz Klarinette kommt dem vollen klassischen Klarinettenton wesentlich näher, als eine Kunststoffklarinette. Deswegen solltet Ihr vor dem Kauf genau überlegen, welche Ziele Ihr erreichen wollt. Sicher, für den Hausgebrauch reicht auch eine preiswerte Kunststoff-Klarinette! Möchtet Ihr mehr erreichen, kommt Ihr nicht um ein Profimodell herum. Wenn Ihr keine Erfahrung mit Klarinetten habt, hilft eine gute Beratung im Fachgeschäft, von Eurem Musiklehrer oder auch Erfahrungsberichte aus Internetforen, das passende Instrument zu finden.

4. Der Ansatz: Als Ansatz bezeichnet man die Fähigkeit der Mundmuskulatur, das Mundstück und Blatt so optimal zu umschließen, dass dadurch ein guter Ton erzeugt wird.

Die Mundmuskulatur kann durch regelmäßiges Üben trainiert werden. Am Anfang wird Eure Lippenspannung noch nicht dazu ausreichen, längere Musikstücke durchzuhalten. Die Folgen sind Rauschen und ein instabiler, schlechter Ton. Je mehr Ihr jedoch übt, umso kräftiger wird Eure Muskulatur in der Mundregion und damit auch die Lippenspannung. Das wiederum wirkt sich positiv auf Euren Klarinetten-Ton aus. Versucht wenigstens 30 min am Tag zu üben, dann werden sich schon bald Erfolge einstellen.

5. Die Atmung: Um die Klarinette gut spielen zu können, ist die richtige Atmung sehr wichtig. Sie sorgt für einen vollen und schönen Ton. Dazu ist die sogenannte Atemstütze oder auch Zwerchfellatmung notwendig. Dadurch wird ein stabiler Luftstrom aufgebaut. Er bringt das Klarinetten-Blatt und somit die Luftsäule zum Schwingen. Leider wird die Atemstütze nicht selten entweder gar nicht oder nur unzureichend angewendet. Dies hört man dann leider auch am Ton. Achtet also bitte darauf, dass ihr grundsätzlich diese Atem-Technik einsetzt, dann wird sich auch Euer Ton wesentlich verbessern. Weitere Informationen zur Atemstütze findet Ihr unter Grundlagen.

6. Die richtige Körperhaltung: Bewahrt beim Klarinette-Spielen immer eine aufrechte Haltung, egal ob Ihr sitzt oder steht. Eine schlechte Körperhaltung verhindert eine gute Atemstütze, was sich wiederum negativ auf den Ton auswirkt.

7. Blatt besser schwingen lassen: Drückt beim Klarinette-Spielen Euer Instrument immer leicht von unten nach oben gegen die Schneidezähne. So wird der Druck der Unterlippe auf das Blatt verringert und es kann besser schwingen.

8. Mundstückposition verändern: Klingt der Klarinetten-Ton zu dünn oder unsauber, dann verändert die Position des Mundstücks in Eurem Mund. Durch Hinaus- bzw. Hineinschieben verändert sich auch der Klang. Habt Ihr die optimale Position gefunden, dann merkt sie Euch und versucht sie dauerhaft anzuwenden.

9. Tonlöcher richtig abdecken: Achtet bitte darauf, dass Eure Finger die Tonlöcher exakt abdecken. Nur so kann die Luftsäule optimal schwingen und damit einen schönen vollen Ton erzeugen.

10. Selbstanalyse: Nehmt von Eurem Klarinettenspiel für Analysen mit einem hochwertigem Gerät Tonaufnahmen auf. Ihr werdet erstaunt sein, wie groß der Unterschied des Klangbilds ist, wenn man das Musikstück selbst spielt oder anhört. Das liegt daran, dass beim selber Spielen die Luft-Schwingungen direkt vom Mundstück über den Rachenraum, die Zähne und die Schädelknochen zum Trommelfell geleitet werden. Dadurch ändert sich auch erheblich der Klang-Eindruck.

Wenn Ihr diese 10 Tipps befolgt, sollte sich Euer Ton wesentlich verbessern. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Grifftabelle-Boehm-Klarinette

Grifftabelle der B-Klarinette, für Boehm-System vom tiefen E bis zum C““

Die folgende Grifftabelle ist ein wertvolles Werkzeug beim Erlernen der verschiedenen Töne. Zusätzlich können Hilfsgriffe beim Klarinette-Spielen oft eine Erleichterung darstellen. Wenn ein bestimmter Griff nicht gut funktioniert, ist es ratsam, einen anderen auszuprobieren. Ziel ist es, mit den richtigen Griffkombinationen, ein flüssiges Musizieren zu gewährleisten. Deine Finger sollten locker über den Klappen liegen, um eine gute Spieltechnik zu ermöglichen. Wenn Verspannungen auftreten (was in der Anfangsphase öfters vorkommen kann), ist eine kurze Fingergymnastik ideal, um die Beweglichkeit der Fingergelenke zu fördern. Die Griffe bleiben im Grunde unabhängig von der Marke der Klarinette gleich. Sollte eine Klappe auf Deiner Klarinette fehlen, kannst Du stattdessen einen der anderen Griffe nutzen, die zum entsprechenden Ton gehören. Es ist nicht immer notwendig, alle Finger gleichzeitig von den Klappen anzuheben. Insbesondere bei schnellen Passagen können bestimmte Finger „liegenbleiben“, um unnötige Bewegungen zu vermeiden. Wichtig ist jedoch, die Intonation dabei stets genau im Blick zu behalten.

Falsche Platzierungen der Finger oder unvollständig abgedeckte Löcher können zu Problemen mit der Intonation führen. Durch die korrekten Griffe wird eine präzise Kontrolle über die Tonhöhe gewährleistet, was zu einer klaren und ausgewogenen Klangqualität beiträgt. Der große Tonumfang erfordert eine Vielzahl von Fingerbewegungen und Kombinationen. Hier ermöglicht eine korrekte Grifftechnik, anspruchsvolle Passagen erfolgreich zu bewältigen. Dadurch können schnelle und präzise Fingerbewegungen erreicht werden, was zu einer Verbesserung der Spieltechnik führt. Dies hat auch direkte Auswirkungen auf die Dynamik beim Klarinettenspiel. Die Kontrolle über die Grifftechnik ermöglicht ein flüssiges und geschmeidiges Spiel, ohne dabei unbeholfen zu wirken. Eine korrekte Grifftechnik trägt außerdem zur ergonomischen Gestaltung des Klarinettenspiels bei. Durch die optimale Platzierung der Finger auf den Tonlöchern wird die Belastung der Handmuskulatur verringert und Verspannungen vermieden. Wer autodidaktisch Klarinette lernt, für den ist es besonders zu Beginn ratsam, seine Grifftechnik von einem erfahrenen Klarinettisten oder Musiklehrer überprüfen zu lassen. So lassen sich gravierende Fehler vermeiden.

Du spielst Klarinette mit deutschem System? Hier geht es zur Grifftabelle

Grifftabelle als PDF

Grifftabelle als Poster bei Amazon

Ton E

Ton F

Ton Fis

Ton Ges

Ton Gis

Ton As

Ton A

Ton ais

Ton B

Ton h

Ton h

Ton c1

Ton cis

Ton des1

Ton d1

Ton dis1

Ton dis1

Ton dis1

Ton dis1

Ton dis1

Ton es1

Ton es1

Ton es1

Ton es1

Ton es1

Ton e1

Ton f1

Ton fis1

Ton fis1

Ton ges1

Ton ges1

Ton g1

Ton gis1

Ton as1

Ton a1

Ton a1

Ton ais1

Ton ais1

Ton b1

Ton b1

Ton h1

Ton h1

Ton c2

Ton c2

Ton cis2

Ton cis2

Ton des2

Ton des2

Ton d2

Ton dis2

Ton es2

Ton e2

Ton f2

Ton fis2

Ton fis2

Ton ges2

Ton ges2

Ton g2

Ton gis2

Ton as2

Ton a2

Ton ais2

Ton ais2

Ton as2

Ton as2

Ton ais2

Ton b2

Ton b2

Ton b2

Ton b4

Ton b2

Ton h2

Ton c3

Ton cis3

Ton cis3

Ton des3

Ton des3

Ton d3

Ton d3

Ton dis3

Ton dis3

Ton dis3

Ton dis3

Ton es3

Ton es3

Ton es3

Ton es3

Ton b2

Ton e3

Ton e3

Ton f3

Ton f3

Ton fis3

Ton fis3

Ton ges3

Ton ges3

Ton g3

Ton g3

Ton gis3

Ton gis3

Ton gis3

Ton gis3

Ton as3

Ton as3

Ton as3

Ton as3

Ton a3

Ton a3

Ton ais3

Ton ais3

Ton b3

Ton b3

Ton h3

Ton h3

Ton h3

Ton c4

Ton c4

Ton c4

höchstes Register c 4 [viergestrichene Oktave] d 3 [dreigestrichene Oktave]

hohes Register c 3 [dreigestrichene Oktave] c 2 [zweigestrichene Oktave]

mittleres Register h 1 [eingestrichene Oktave] d 1 [eingestrichene Oktave]

tiefstes Register cis 1 [eingestrichene Oktave] e [kleine Oktave]

Grifftabelle-Deutsche-Klarinette

Grifftabelle der B-Klarinette und chromatische Tonleiter vom tiefen E bis zum Gis“‘ und die chromatische Tonleiter bis zum G““

Du spielst Boehm-Klarinette? Hier geht es zur Grifftabelle

Die Grifftabelle soll Euch beim Lernen der Töne helfen. Nutzt bitte auch die Hilfsgriffe, sie erleichtern oftmals das Klarinette-Spielen. Jede Klarinette ist etwas unterschiedlich. Falls ein Griff nicht optimal funktioniert, dann verwendet einfach einen anderen. Eure Finger sollten locker über den Klappen liegen. Wer verkrampfte Finger hat, für den ist eine kurze Fingergymnastik vorteilhaft. Sie fördert die Beweglichkeit der Fingergelenke und wirkt Verspannungen entgegen. Egal, welche Klarinetten-Marke Ihr spielt. Die Griffe bleiben im Grunde gleich. Falls Eure Klarinette eine Klappe nicht hat, dann nehmt einen der anderen Griffe, die zum Ton gehören.

Hier noch ein paar Tipps:

Die Klarinette ist ein Holzblasinstrument, bei dem die Tonhöhe durch das Abdecken oder Freigeben von Tonlöchern gesteuert wird. Werden die Finger nicht korrekt platziert, bzw. die Löcher nicht vollständig abgedeckt, kann dies zu Intonationsproblemen führen. Die richtigen Griffe gewährleisten eine präzise Kontrolle über die Tonhöhe und tragen zu einer klaren und ausgewogenen Klangqualität bei.

Die Klarinette erfordert eine Vielzahl von Fingerbewegungen und Kombinationen, um verschiedene Töne und Tonleitern zu spielen. Eine korrekte Grifftechnik ermöglicht es euch, technisch anspruchsvolle Passagen zu meistern. Dadurch können schnelle und präzise Fingerbewegungen erzielt werden, was zu einer verbesserten Spieltechnik führt. Dies hat auch einen direkten Einfluss auf die Dynamik beim Klarinettenspiel. Die Kontrolle über die Grifftechnik ermöglicht es, die Musikstücke flüssig zu gestalten, ohne holprig zu wirken.

Dabei müssen nicht immer alle Finger von den Klappen angehoben werden. Vor allem bei sehr schnellen Passagen kann man sie auch „liegenlassen“, um unnötige Finger-Bewegungen zu vermeiden. Hierbei ist jedoch die Intonation immer genau zu beobachten.

Eine korrekte Grifftechnik trägt auch zur Ergonomie beim Spielen der Klarinette bei. Durch die richtige Platzierung der Finger auf den Tonlöchern und die Verwendung der richtigen Griffpositionen, wird die Belastung der Handmuskulatur reduziert und Verspannungen vermieden. Wer Klarinette in Eigenregie lernt, sollte hier besonders in der Anfangszeit seine Grifftechnik von einem erfahrenen Klarinettisten oder Musiklehrer begutachten lassen. Fehler, die sich erst einmal eingeschlichen haben, lassen sich später nur schwer korrigieren.

Die wichtigsten Griffe per Video

Grifftabelle Klarinette als PDF

Grifftabelle als Poster bei Amazon

Erklärung

Ton E

Ton F

Ton Fis

Ton Fis Hilfsgriff

Ton Ges

Ton Ges Hilfsgriff

Ton G

Ton Gis

Ton As

Ton A

Ton Ais

Ton Ais Hilfsgriff

Ton Ais Hilfsgriff

Ton B

Ton B Hilfsgriff

Ton B Hilfsgriff

Ton H

Ton C1

Ton Cis1

Ton Des1

Ton D1

Ton Dis1

Ton Dis1 Hilfsgriff

Ton Es1

Ton Es1 Hilfsgriff

Ton E1

Ton F1

Ton Fis1

Ton Ges1

Ton G1

Ton Gis1

Ton As1

Ton A1

Ton Ais1

Ton B1

Ton H1

Ton C2

Ton Cis2

Ton Cis2 Hilfsgriff

Ton Des2

Ton Des2 Hilfsgriff

Ton D2

Ton Dis2

Ton Dis2 Hilfsgriff

Ton Es2

Ton Es2 Hilfsgriff

Ton E2

Ton F2

Ton F2 Hilfsgriff

Ton F2 Hilfsgriff

Ton Fis2

Ton Ges2

Ton G2

Ton Gis2

Ton As2

Ton A2

Ton Ais2

Ton Ais2 Hilfsgriff

Ton Ais2 Hilfsgriff

Ton B2

Ton B2 Hilfsgriff

Ton B2 Hilfsgriff

Ton H2

Ton C3

Ton Cis3

Ton Des3

Ton D3

Ton Dis3

Ton Es3

Ton E3

Ton F3

Ton F3 Hilfsgriff

Ton Fis3

Ton Ges3

Ton G3

Ton Gis3

höchstes Register c 4 [viergestrichene Oktave] d 3 [dreigestrichene Oktave]

hohes Register c 3 [dreigestrichene Oktave] c 2 [zweigestrichene Oktave]

mittleres Register h 1 [eingestrichene Oktave] d 1 [eingestrichene Oktave]

tiefstes Register cis 1 [eingestrichene Oktave] e [kleine Oktave]

Instrumentenkauf

Bevor Du mit dem Klarinette-Spielen beginnen kannst, brauchst Du natürlich erst einmal ein gutes Instrument. Je besser es ist, umso mehr Freude wirst Du daran haben. Das fängt bei dem Klang an, geht über die Intonation (Stimmung einzelner Töne) und hört bei der zuverlässigen Funktion der Mechanik auf.

Es gibt auf dem Klarinetten-Markt eine große Auswahl. Wichtig ist, dass alle Polster der Klarinette gut decken und somit dicht sind. Ist das nicht der Fall, lässt sich das Instrument nicht besonders leicht spielen, da die Töne oftmals nur schwer ansprechen. Wenn Du eine Holzklarinette kaufen möchtest, ist es wichtig, dass im Holz keine Risse vorhanden sind. Die Mechanik sollte in Ordnung sein.

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Klarinetten-Arten. Einmal das Boehm und einmal das Deutsche Klarinettensystem. Für welches Du Dich am Schluss entscheidest, ist Geschmackssache. Beide Systeme sind sich ähnlich, beziehungsweise haben nur geringfügige Vor- und Nachteile. Wenn Du vorhast, später hauptberuflich als Klarinettist bzw. Klarinettistin in einem deutschen Klassik-Orchester mitzuspielen, empfehle ich das Erlernen des deutschen Systems. Es wird nicht selten dort schon bei der Stellenausschreibung gefordert.

In der Regel lernen viele Klarinettenschüler in den ersten Jahren auf einer B-Klarinette. Sie wird am häufigsten verwendet. Für Kinder unter acht Jahren empfehle ich eine C-Klarinette. Sie ist etwas kleiner und leichter als das B-Instrument und daher für kleinere Kinder besser zu handhaben. Eine gute Anfängerklarinette aus Grenadill-Holz kostet neu zwischen 1000,- und 2000,- Euro (Stand 2020). Gute gebrauchte Klarinetten gibt es schon ab 500,- Euro. Probiere auf jeden Fall Deine Klarinette einige Tage aus, damit Du weißt, ob das Instrument zu Dir passt, ziehe dazu auch einen fachkundigen Klarinettisten/Klarinettenlehrer zurate. Viele Händler wissen, dass ein Instrument erst einmal getestet werden muss, und sind in dieser Hinsicht kulant. Der Kauf einer Klarinette ist für jeden Musiker eine bedeutende Investition. Bei der großen Auswahl an Modellen und Marken ist es wichtig, ein Instrument zu finden, das den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen entspricht. In diesem Kontext gewinnt das Rückgaberecht bzw. die Umtauschmöglichkeit einen besonders hohen Stellenwert. Des Weiteren können so Fehler beim Kauf vermieden werden. Bei der großen Auswahl an Klarinettenmodellen kann es schwierig sein, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Das Recht auf Rückgabe gibt dem Klarinettisten die Sicherheit, dass er im Falle einer falschen Wahl die Möglichkeit hat, das Instrument zurückzugeben oder umzutauschen.

Solltest Du Dein Instrument von Privat kaufen, dann nimm Dir genügend Zeit, die Klarinette ausgiebig vor Ort zu prüfen. Vor allem aus privater Hand werden gerne auch einmal aus Unkenntnis oder Absicht kleinere Risse und Schäden am Instrument verschwiegen. Deswegen ist genaues Hinsehen sehr wichtig. Wenn Du erst einmal testen möchtest, ob das Klarinette-Spielen generell etwas für Dich ist, kannst Du auch in der Anfangsphase ein Instrument mieten. Der Mietpreis liegt so um die 20,- bis 100,- Euro im Monat.

Letztendlich soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Kauf einer Klarinette von einer beliebten Klarinetten-Marke Vorteile bietet, insbesondere beim Wiederverkauf und der Reparatur. Diese Unternehmen haben einen guten Ruf in Bezug auf Qualität, Handwerkskunst und Klang, was das Vertrauen potenzieller Käufer steigert und den Wiederverkaufswert des Instruments erhöht. Zudem ist der Markt für Klarinetten beliebter Hersteller oft stabiler und es gibt eine größere Nachfrage nach ihren Instrumenten, was den Wiederverkauf erleichtert und attraktivere Verkaufspreise ermöglicht. Unbekannte Marken lassen sich dagegen schwerer verkaufen, was nicht unbedingt gegen deren Qualität spricht. Alle Hersteller haben mal klein angefangen und es gibt natürlich auch jenseits, der großen Marken kleine Instrumentenbau-Unternehmen, die mit einer überragenden Qualität überzeugen.

Atmung

Die Beherrschung der Kunst des Atmens beim Musizieren ist für jeden ein Muss, der sein Blasinstrument bestmöglich spielen möchte. Ähnlich wie beim Singen, ist die Atmung die Seele des Bläsers. Sie bestimmt weitgehend die Qualität des Tones.

Besonders Männer atmen oftmals nur im oberen Bereich. Dies nennt man auch Brustatmung. Da bei dieser Methode nur ein Teil des Atemvolumens genutzt wird, ist sie für das Spielen eines Blasinstruments denkbar ungeeignet. Die Folge ist ein unschöner und instabiler Ton. Um die volle Lungenkapazität nutzen zu können, wird die Zwerchfell- oder Bauchatmung im Zusammenspiel mit der Brustatmung eingesetzt. Dadurch ist es möglich, das Atemvolumen in vollem Umfang zu nutzen und somit einen stabilen, vollen und schönen Ton beim Musizieren zu erzeugen.

So trainierst Du Deine Zwerchfellatmung…

Die folgenden Übungen sollten in einem gut gelüfteten Raum oder in der freien Natur durchgeführt werden. Trainiere, ohne Dich zu überanstrengen, maximal 10 Min am Tag. Die ersten Übungen absolviere bitte im Liegen, erst wenn diese gefestigt sind, können sie auch im Sitzen oder Stehen trainiert werden.

  1. Lege Dich flach auf den Rücken und atme ruhig ein und aus.
  2. Lege jetzt Deine Hände auf den Bauch und beobachte dabei Deine Atmung. Wenn sich bei jedem Atemzug die Bauchdecke hebt und senkt, dann atmest Du schon weitgehend richtig. Bleibt Deine Bauchdecke ruhig, dann atmest Du mit der für Bläser ungeeigneten Brustatmung.
  3. Achte jetzt auf Deinen Bauchraum und versuche Dich auf die Zwerchfellatmung zu konzentrieren. Atme ruhig und tief, hebe und senke dabei Deine Bauchdecke. Am Anfang wird diese Form der Atmung für Dich recht ungewohnt sein, im Laufe der Zeit aber immer mehr zur Routine.
  4. Steigere Deine Atemfrequenz und senke diese wieder, atme dabei grundsätzlich durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus.
  5. Versuche die Luft kontrolliert und gleichmäßig über den Mund auszuatmen, das ist später auch wichtig, um einen stabilen und sauberen Ton auf dem Blasinstrument zu erzeugen. Wiederhole diese Übungen nach Möglichkeit in der Anfangszeit täglich. Damit legst Du den Grundstein für einen vollen Klarinetten-Ton und verfügst stets über genügend Luft, auch bei längeren Musikstücken.
  6. Wenn Du durch die ersten Übungen Deine Zwerchfellatmung verbessert hast, dann wird es Zeit sie direkt an der Klarinette zu üben. Versuche immer, Dich während des Spielens auch auf die Atmung zu konzentrieren. Irgendwann wird das Routine und Du spielst „automatisch“ mit der Zwerchfellatmung.
  7. Achte beim Musizieren auf Deine Körperhaltung. Die richtige Körperhaltung ist entscheidend, um die Atmung und damit den Klang und die Kontrolle über die Klarinette zu verbessern. Hier sind einige wichtige Tipps, um die optimale Körperhaltung für die Zwerchfellatmung beim Klarinette spielen zu erreichen. Es ist wichtig, eine aufrechte Position einzunehmen. Vermeide das Anlehnen beim Sitzen auf einem Stuhl bzw. auch Deinen Oberkörper nach vorne zu beugen. Eine aufrechte Haltung ermöglicht Dir eine bessere Atmung und Unterstützung Deines Zwerchfells.
    Lasse Deine Schultern locker und entspannt hängen. Vermeide es, sie hochzuziehen oder anzuspannen. Eine entspannte Schulterpartie ermöglicht Dir eine freiere Atmung und verhindert Verspannungen im oberen Rücken und Nackenbereich.
    Halte Deine Wirbelsäule gerade und aufrecht. Vermeide es, Dich zu krümmen oder Deinen Rücken abzurunden. Eine aufrechte Wirbelsäule unterstützt Deine korrekte Atmung und ermöglicht Dir eine bessere Kontrolle über das Instrument.
    Auch Deine Bauchmuskeln sollten locker und entspannt sein. Vermeide es, sie anzuspannen oder Deinen Bauch einzuziehen. Entspannte Bauchmuskeln ermöglichen eine freiere Bewegung des Zwerchfells und somit eine tiefere Atmung.
    Wenn Du im Sitzen spielst, achte darauf, dass Deine Füße flach auf dem Boden stehen. Vermeide es, die Beine zu überkreuzen. Stabiles Sitzen unterstützt eine gute Körperhaltung und fördert die effektive Zwerchfellatmung.
    Halte Deinen Kopf und Nacken in einer geraden Linie. Vermeide es, Deinen Kopf nach vorne oder zur Seite zu neigen. Eine korrekte Ausrichtung von Kopf und Nacken unterstützt die freie Atmung und verhindert Verspannungen im Nackenbereich.
  8. Auch etwas Ausdauersport wie z. B. Joggen, Radfahren oder Wandern wirken sich positiv auf die Atmung aus. Damit wird die Lunge gekräftigt und hat mehr Volumen. Unabhängig davon, dass es schädlich ist, sollte Rauchen für einen „Bläser“ natürlich Tabu sein, da es die Lunge auf Dauer schwächt.

Blattbearbeitung

Klarinettenblätter sind ein Thema für sich. Selbst erfahrene Klarinettisten sind immer wieder auf der Suche nach dem „perfekten Blatt“. Perfekt heißt in diesem Fall, dass es in allen Lagen gut anspricht und einen vollen klaren Ton erzeugt. Es gibt Klarinettenblätter in unterschiedlichen Stärken. Das fängt bei 1.5 an und endet in der Regel bei der Stärke 4.0. Grundsätzlich kann man sagen, dass mit zunehmender Stärke (man nennt das auch schweres Blatt/leichtes Blatt), der Ton an Schönheit gewinnt.

Gleichzeitig werden an den Klarinettenspieler mit zunehmender Stärke auch höhere Anforderungen gestellt, was die Atemstütze und den Ansatz betrifft. Anfänger beginnen normalerweise mit leichten Blättern (ab Stärke 1.5) und erhöhen mit zunehmenden Fähigkeiten die Blattstärke. Gleichzeitig ist die Stärke des verwendeten Blattes auch vom Mundstück abhängig. Es gibt Mundstücke mit kurzen, mittleren und langen Bahnen. Je nach verwendeter Bahn, spricht das Klarinettenblatt sehr unterschiedlich an. Im Zusammenspiel mit dem Ansatz, der Atmung und dem Mundstück reagiert jedes Blatt nicht selten sehr verschieden. Da hilft im Endeffekt nur probieren und eigene Erfahrungen sammeln. Wer an seine Tonqualität höchste Anforderungen stellt, wird nur selten mit dem Blatt von der Stange gleich zufrieden sein. Oftmals muss es noch etwas nachbearbeitet werden.

Einblasen und bearbeiten…

Bevor Du ein neues Blatt einbläst, sollte es zuvor 5-10 Minuten gewässert werden. Dadurch spricht es besser an und lässt sich auch leichter bearbeiten. Ist das Klarinettenblatt sehr schwer, kann es mit Hilfe von Schachtelhalm oder auch feinkörnigem Schleifpapier (300 bis 400 Körnung) leichter gemacht werden. Ist das Blatt zu leicht, dann besteht die Möglichkeit, mit einem Blattschneider einige Zehntel Millimeter der Blattspitze wegzuschneiden. Entferne nur Material von den Rändern (siehe grüner Bereich Foto) und nie von der Mitte (siehe roter Bereich Foto). Die Mitte des Klarinettenblattes sollte auf keinen Fall bearbeitet werden, sonst verliert es die nötige Spannung und wird damit unbrauchbar. Sprechen tiefe Töne schwer an, kannst Du den unteren Teil (siehe Foto)bearbeiten.

Blattbearbeitung

Sprechen dagegen die hohen Töne schwer an, bearbeite die Blattspitze und den oberen Teil des Klarinettenblattes. Die Unterseite des Blattes sollte eben und sehr glatt sein. Lege dazu etwas Schleifpapier auf eine Glasplatte und ziehe das Blatt mit der Unterseite zwei- bis dreimal darüber. Sollte es immer noch schlecht ansprechen, dann wiederhole den Vorgang. Für den letzten Feinschliff kannst Du auch normales, weißes Papier nehmen. Bewege das Blatt mit leichtem Druck über das Papier. Dadurch wird die Unterseite sehr glatt poliert. Bewahre Deine Blätter am besten in einem speziell dafür konstruierten Etui auf. Das verhindert Beschädigungen und sorgt dafür, dass sich die Klarinettenblätter nicht verziehen können.

Pflege

Die Klarinette ist ein Holzblasinstrument. Wie der Name schon sagt, ist das Instrument in der Regel aus Holz, genauer gesagt Grenadill, was einer guten Pflege bedarf. Der ständige Wechsel zwischen Trockenheit und Feuchtigkeit, die beim Spielen entsteht, ist eine wahre Herausforderung für das Material.

pflegeset

Wird es nicht regelmäßig gepflegt, dann kann es reißen, was zu einem großen Wertverlust des Instruments führt.

Um dies zu verhindern ist es zweckmäßig, die Klarinette einmal im Quartal innen und außen dünn mit sogenanntem Holzöl zu pflegen Das ist ein Spezialöl, was extra für Holzblasinstrumente produziert wird. Bei kontinuierlicher Anwendung wird das Holz gepflegt und das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Das Holzöl kannst Du außen mit einem fusselfreien Tuch auftragen und innen benutze bitte dazu einen Klarinettenwischer.

Ist die Klarinette neu, sollte sie unbedingt in den ersten 30 Tagen eingespielt werden, damit sich das Holz an die Feuchtigkeit der Atemluft gewöhnen kann. Dies ist sehr wichtig, um Risse, die vor allem bei neuen Instrumenten gelegentlich vorkommen können, zu vermeiden. Nach dem Spielen wird das Instrument auseinandergenommen und die Innenbohrung gründlich gereinigt.

Um Risse zu verhindern, ist es zweckmäßig, die Klarinette einmal im Quartal innen und außen dünn mit sogenanntem Holzöl zu pflegen. Das ist ein Spezial-Öl, was extra für Holzblasinstrumente produziert wird. Bei kontinuierlicher Anwendung wird dadurch das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Das Holzöl kannst Du außen mit einem fusselfreien Tuch auftragen und innen benutze bitte dazu einen Klarinettenwischer. Bitte trage das Öl nur hauchdünn auf. Lasse es dann einige Stunden einziehen, bevor die Klarinette wieder in den Koffer gelegt wird. Sollte noch etwas Öl sichtbar sein, dann hast Du etwas zu viel aufgetragen. Entferne es bitte mit einem fusselfreien Baumwolltuch.

Übrigens ist es generell vorteilhaft, das Instrument nach dem Spielen in den Koffer zu legen und wenn möglich, diesen noch einige Stunden geöffnet zu lassen. So kann Restfeuchtigkeit schnell verdunsten.

Kontrolliere bitte auch regelmäßig, ob alle Klappen noch leichtgängig sind. Ist das mal nicht der Fall, dann hilft hier ein Tropfen Klappen-Öl. Prüfe auch die Schraubverbindungen. Manchmal lösen sich die kleinen Schräubchen von allein, was die Spielfähigkeit der Klarinette stark beeinträchtigen kann. Hin und wieder sollte ein Tropfen säurefreies Mechanik-Öl verwendet werden, um das Festrosten zu verhindern. Meistens genügt es, wenn nur ein Tropfen auf die entsprechende Stelle gelangt. Durch Bewegungen der Klappen beim Klarinette-Spielen arbeitet sich das Öl selbständig ein. Dabei ist darauf zu achten, dass kein Öl auf die Polster gelangt.

Nach dem Spielen sollte die versilberte Mechanik mit einem Baumwolltuch abgewischt werden, um den darauf vorhandenen Handschweiß daran zu hindern, die Silberschicht anzugreifen. Bei Bedarf kann zur Pflege auch ein Silberputztuch verwendet werden. Dieses ist nur gelegentlich zu nutzen, da es zwar Oxidationen entfernen kann, aber auch bei zu häufiger Anwendung die Versilberung quasi wegpoliert. Vernickelte Klappen sind hier weniger empfindlich und bedürfen weniger Pflege. Dafür kann es bei Berührungen mit der Haut zur sogenannten „Nickelallergie“ kommen. Kläre dies bitte gegebenenfalls mit Deinem Arzt ab.

Um Staub zwischen den Teilen der Mechanik zu entfernen, verwende bitte einen weichen Kosmetikpinsel. Pflege die Korken der Verbindungsstücke mit einem speziellen Korkfett. Dadurch dichten die Korken besser ab und halten länger. Lege die Klarinette nie auf den Klappen ab. Benutze dazu einen Klarinettenständer. Selbst minimale Beschädigungen der Mechanik können Auswirkungen auf die Intonation und Ansprache des Instruments haben.

Auch große Temperaturunterschiede sind zu vermeiden, da das Holz sehr empfindlich ist. Lagere Deine Klarinette nach Möglichkeit immer bei Raumtemperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 %, das verhindert Risse und Beschädigungen des Instruments. In der kalten Jahreszeit ist es wichtig, die Klarinette keinen großen Temperaturschwankungen auszusetzen und schon gar nicht Frost. Dies würde zu einer Zerstörung der empfindlichen Polster führen, die immer auch etwas Restfeuchtigkeit beinhalten. Auch das Abstellen in der Nähe von Heizungen ist nicht ratsam, da es das Holz nur unnötig belastet und das Risiko für Risse erhöht. In der warmen Jahreszeit sind hohe Temperaturen, wie z.B. die Lagerung in einem überhitzten Auto auch zu vermeiden. Oftmals werden Polster und Korken mit einem Spezialklebstoff angeklebt, der bei starker Wärme seine Festigkeit verlieren kann.

Alle 1-3 Jahre ist es sinnvoll, die Klarinette von einem Instrumentenbauer überprüfen zu lassen. Damit können größere Mängel am Instrument verhindert werden.

Geschichte

Die Geschichte der Klarinette reicht bis weit in die Antike zurück. Die damaligen Instrumente hatten oftmals Rohrblätter. Durch den Luftstrom wurden die Rohrblätter in Schwingungen versetzt und so die Töne erzeugt. Ein direkter Vorfahre der Klarinette ist das Chalumeau. Es wurde Ende des 17. Jahrhunderts erstmalig erwähnt und besitzt ähnlich wie die heutige Klarinette ein auf dem Mundstück befestigtes Rohrblatt.

Um 1700 begannen deutsche Instrumentenbauer wie Christoph Denner, das Chalumeau weiterzuentwickeln, woraus später die Klarinette entstand. Seine innovativen Ideen und technischen Verbesserungen trugen dazu bei, das Instrument zu dem vielseitigen und ausdrucksstarken Musikinstrument zu machen, das es heute ist. Christoph Denner wurde im Jahr 1655 in Leipzig geboren. Er stammte aus einer Familie von Instrumentenbauern und erlernte bereits in jungen Jahren das Handwerk. Später ließ er sich in Nürnberg nieder, einer Stadt, die für ihre florierende Musikszene bekannt war. Dort gründete er seine eigene Werkstatt und widmete sich hauptsächlich dem Bau von Holzblasinstrumenten. Denner war ein äußerst einfallsreicher Handwerker und experimentierte kontinuierlich mit neuen Ideen, um die Klangeigenschaften seiner Instrumente zu verbessern. Eine seiner bedeutendsten Erfindungen war die Überblasklappe bei der Klarinette. Durch das Hinzufügen dieser Klappe wurde der Tonumfang des Instruments erheblich erweitert. Zuvor konnte die frühe Klarinette keine höheren Oktaven spielen. Mit der Überblasklappe wurde sie jedoch zu einem Instrument, was in der Lage war, einen breiteren Tonumfang abzudecken und somit komplexere, musikalische Werke zu spielen. Denner führte auch Verbesserungen an der Mechanik der Klarinette ein. Er entwickelte Klappen, die jedes einzelne Tonloch genauer abdecken konnten als dies mit den Fingern möglich war. Das gab  Musikern eine präzisere Kontrolle über die Töne und eröffnete neue Möglichkeiten für technisch anspruchsvollere Musikstücke. Durch seine akribische Arbeit an der Mechanik der Klarinette schuf Denner eine solide Grundlage für spätere Entwicklungen und Innovationen.

Weil das Instrument im mittleren und hohen Register einen lauten, klaren Klang hatte, der an eine Barocktrompete erinnerte, wurde es zuerst auch als Clarinetto, also kleine Trompete bezeichnet. Später entstand daraus der endgültige Name Klarinette. Auch die Polster der Klappen entwickelten sich ständig weiter. Frühe Klarinettenklappen bedeckten die Tonlöcher mit simplen Filzscheiben. Da diese aber nicht sehr dicht waren, musste die Anzahl der Klappen klein bleiben, und nicht alle Töne konnten sauber und schön klingen.

Im 18. Jahrhundert wurden die ersten Lederpolster entwickelt. Sie dichteten die Klappen wesentlich besser ab, was zu einer Verbesserung der Stimmung und Ansprache des Instruments beitrug. Später schuf Oskar Oehler, ein deutscher Klarinettenbauer des 20. Jahrhunderts, mit seinen Innovationen einen weiteren Entwicklungssprung bei der Klarinette. Sein bahnbrechendes Oehler-System und sein Streben nach Perfektion trugen dazu bei, die Klarinette zu einem vielseitigen und hochgeschätzten Instrument in der Welt der Musik zu machen.

Bis in die heutige Zeit gibt es immer wieder einige Verbesserungen der Klarinette, wie zum Beispiel spezielle Mundstücke oder auch Zusatzklappen. Viele Instrumentenbauer lassen immer wieder neue Ideen in den Klarinettenbau einfließen, die das Klarinette-Spielen vereinfachen und optimieren. Die Entwicklung der Klarinette ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Lassen wir uns also von zukünftigen Innovationen überraschen.