Ansatz bei der Klarinette

Der Ansatz gehört neben Mundstück und Blatt zum wichtigsten Ton-Gestaltungselement bei der Klarinette. Durch die richtige Position des Mundstücks im Mund und eine optimale Lippenspannung ist es möglich, kontrollierte Töne zu erzeugen. Dabei ist es wichtig, das Mundstück leicht gegen die oberen Schneidezähne zu drücken, damit das Blatt möglichst frei schwingen kann und nicht von einem zu großen Unterlippendruck daran gehindert wird. Empfehlenswert ist das Aufkleben einer sogenannten Bissplatte auf der Oberseite des Mundstücks. Dadurch werden Zähne und Mundstück geschont.

Besonders ungeübte Klarinettisten haben immer wieder Probleme mit dem Ansatz, da die Kraft der Mundmuskulatur nicht ausreicht, über einen längeren Zeitraum genügend Lippenspannung zu halten. Das macht sich durch einen Kontrollverlust beim Anblasen der Töne bemerkbar. Besonders hilfreich können in diesem Fall Mundstückübungen sein. Diese werden mit oder ohne Klarinette durchgeführt. Dazu befestigt man ein sehr schweres Blatt auf dem Mundstück und übt damit die ersten zehn bis fünfzehn Minuten. Sinn dieser Übung, ist eine Kräftigung der Mundmuskulatur und Atemstütze und ist vergleichbar, mit einem Intervalltraining beim Sport, wo sich geringe mit hohen Belastungen abwechseln. Dadurch kann ein höherer und schnellerer Trainingseffekt erzielt werden. Wichtig beim Ansatz ist, dass vor allem beim Spielen von hohen Tönen ein sogenanntes Pressen unbedingt vermieden werden muss, da es ansonsten zu Problemen mit der Intonation kommen kann. Die Stabilität wird hier vor allem durch eine gute Atemstütze erreicht.

Entscheidend ist auch die richtige Position des Mundstücks. Es sollte ca. einen Zentimeter in den Mund genommen werden. Die genaue Lage kann nur durch Probieren herausgefunden werden, da jeder Klarinettist andere anatomische Voraussetzungen hat. Die Unterlippe muss dabei leicht nach innen gewölbt werden, um eine optimale Auflagefläche für das Blatt zu bieten. Sollte während des Spielens Luft zwischen Mundstück und Lippen entweichen, deutet dies immer auf Probleme mit der Lippenspannung hin. In diesem Fall können entweder anatomische Probleme (sehr schmale Lippen), schwache Mundmuskulatur oder ungenügendes Ansatztraining die Ursache sein.

11 Tipps und Übungen für einen besseren Ansatz:

Um den Ansatz beim Klarinettenspiel gezielt zu trainieren, bedarf es einer methodischen und disziplinierten Herangehensweise, die sowohl das Muskelgedächtnis als auch die Sensibilität der Mundmuskulatur fördert. Dabei spielen verschiedene Muskelgruppen eine zentrale Rolle, die durch gezielte Übungen gestärkt werden müssen. Der folgende Artikel erläutert detailliert, welche Aspekte beim Training des Klarinettenansatzes berücksichtigt werden sollten, um eine stabile und klanglich vielseitige Technik zu entwickeln.

Aufbau der Ansatzmuskulatur

Der Aufbau der Ansatzmuskulatur ist eine der zentralen Herausforderungen beim Klarinettenspiel, da sie maßgeblich die Kontrolle über Klang und Intonation bestimmt. Zunächst werden die oberen Zähne leicht auf das Mundstück gelegt, während die Oberlippe eng an den Zähnen anliegt. Dies sorgt für Stabilität und eine gleichmäßige Kraftverteilung. Gleichzeitig wird der Unterkiefer leicht nach unten gezogen, um den nötigen Widerstand zu bieten, der die Klangführung unterstützt. Eine wichtige Funktion übernimmt hierbei die Unterlippe, die über die unteren Zähne gelegt wird. Sie bildet ein stabiles Kissen, das das Klarinettenblatt so abstützt, dass es frei schwingen kann, ohne von den Zähnen beeinträchtigt zu werden.

Der richtige Einsatz dieser Muskelgruppen ist essenziell, um eine gleichmäßige und verlässliche Tonproduktion zu erreichen. Es ist besonders wichtig, dass diese Muskulatur nicht übermäßig angespannt wird, da dies den Klang verschlechtern und zu Ermüdung führen kann. Stattdessen sollte der Fokus auf einer ausgewogenen Spannung liegen, die den Luftstrom und das Schwingen des Blattes optimal unterstützt. Dies bedarf kontinuierlichen Trainings, um eine langanhaltende und stabile Ansatztechnik zu entwickeln.

Dynamikkontrolle und Intonation

Ein wichtiger Teil des Ansatztrainings ist die Kontrolle über die Dynamik und die Intonation. Bei Übungen wie dem „Messa di Voce“, bei dem eine Note von einem leisen pianissimo zu einem lauten forte an- und abschwillt, wird die Fähigkeit trainiert, den Klang über die gesamte Dauer der Note stabil und kontrolliert zu halten. Hierbei spielt die Position der Klarinette eine Rolle, da das Instrument beim crescendo näher an den Ansatz herangeführt und beim decrescendo wieder leicht entfernt wird, um eine stabile Intonation zu gewährleisten.

Die Rolle der Zunge und des Vokalraums

Die Zunge übernimmt beim Klarinettenansatz eine wesentliche Funktion, da sie die Richtung und Geschwindigkeit der Luftführung bestimmt und gleichzeitig den Mundraum formt. Diese beiden Faktoren sind entscheidend für die Klangqualität und die Intonation. Eine effektive Methode, um die Kontrolle über die Zunge zu trainieren, besteht darin, bewusst verschiedene Vokale zu formen. Dabei kann man beispielsweise vom „i“ zum „o“ wechseln. Während dieser Bewegung werden die Mundwinkel nach innen gezogen, was zusätzlich die Position der Unterlippe beeinflusst.

Dieser Vorgang dient dazu, die Unterlippe flach und kompakt an den Zähnen anzulegen, sodass sie dem Blatt einen festen, aber flexiblen Widerstand bietet. Diese Position der Lippen ist entscheidend, um den Ansatz stabil zu halten und gleichzeitig einen klaren und gleichmäßigen Klang zu erzeugen. Die Bewegung der Zunge und das Formen des Mundraums wirken dabei indirekt auf die Spannung der Lippenmuskulatur ein, was den gesamten Ansatz positiv beeinflusst.

Wichtig ist, dass diese Muskelaktionen unabhängig von der eigentlichen Luftführung trainiert werden. Der Spieler sollte sich darauf konzentrieren, die Muskelspannung stabil zu halten, ohne dass die Atemtechnik dabei die Kontrolle über die Zungenbewegungen übernimmt. Dies stärkt nicht nur die Zungen- und Lippenmuskulatur, sondern trägt auch zur Entwicklung eines präzisen Muskelgedächtnisses bei, welches langfristig die Klangkontrolle verbessert. Regelmäßiges Üben dieser Vokalwechsel unterstützt die Flexibilität und Stabilität des Ansatzes und sorgt dafür, dass die Zunge ihre zentrale Funktion in der Luftführung und Klangproduktion effektiv ausführen kann.

Spiegelkontrolle und Feinjustierung

In der Anfangsphase des Ansatztrainings für die Klarinette ist es besonders wertvoll, den Fortschritt mithilfe eines Spiegels zu kontrollieren. Diese visuelle Rückmeldung ermöglicht es, die korrekte Position und Spannung der Lippen und des Kiefers zu überprüfen, um sicherzustellen, dass keine ungewollten Bewegungen oder Zittern auftreten. Gerade zu Beginn neigen die beteiligten Muskeln dazu, sich ungleichmäßig anzuspannen, was zu Instabilität im Ansatz führen kann. Durch das Arbeiten mit einem Spiegel wird dies sofort sichtbar und kann korrigiert werden.
Eine nützliche Übung in diesem Zusammenhang besteht darin, den Laut „hu“ zu formen. Dabei simuliert man den Ansatz, jedoch ohne das Instrument. Diese Technik dient dazu, die Muskulatur zu festigen und zu trainieren, sodass die richtige Spannung in den Lippen und im Kiefer stabil bleibt, selbst wenn Luft durch den Ansatz geführt wird. Während des Trainings sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Muskeln gleichmäßig und kontrolliert arbeiten, um ein ungewolltes Zittern zu vermeiden.

Dieses Training ist darauf ausgerichtet, ein sensorisches Gedächtnis, auch als Muskelgedächtnis bekannt, zu entwickeln. Durch ständige Wiederholung verankert sich die korrekte Ansatzform im Gedächtnis, sodass sie nach und nach zur natürlichen Haltung wird. Dies ist entscheidend, um langfristig eine stabile und verlässliche Ansatztechnik zu etablieren. Sobald das Muskelgedächtnis ausreichend trainiert ist, kann der Klarinettist sich während des Spiels mehr auf musikalische Aspekte konzentrieren, da der Ansatz weitgehend automatisch stabil bleibt. Dieses Training bildet daher eine fundamentale Grundlage für das fortgeschrittene Klarinettenspiel und die Kontrolle über Klang und Intonation.

Der Klarinettenansatz mit Mundstück und Birne

In einem weiteren Schritt wird das Mundstück mit der Birne kombiniert, um den Ansatz zu trainieren. Hierbei liegt der Fokus darauf, eine gleichbleibende Tonhöhe über mehrere Wiederholungen hinweg zu halten. Der Ansatz sollte dabei stabil bleiben, und die Lippen- und Kiefermuskulatur muss ausreichend Widerstand bieten, um einen klaren und konstanten Ton zu erzeugen.

Training mit dem kompletten Instrument

Nachdem das Training mit Mundstück und Birne beherrscht wird, wird das gesamte Instrument in die Übungen integriert. Dabei spielt man beispielsweise auf einem offenen G, wobei erneut darauf geachtet wird, dass der Ansatz stabil bleibt und die Intonation sowie der Klang ruhig und ausgewogen sind. Hier wird die Kontrolle über die Ansatzmuskulatur auf die gesamte Länge des Instruments übertragen, was zusätzliche Herausforderungen in Bezug auf Klangbalance und Luftführung mit sich bringt.

Feinabstimmung der Muskulatur

Um den Ansatz weiter zu verfeinern, müssen spezifische Muskelgruppen wie der Mundringmuskel (Musculus orbicularis oris) und der Trompetermuskel (Musculus buccinator) gezielt trainiert werden. Während der Mundringmuskel die Lippen zusammenhält und den Kontakt mit dem Mundstück stabilisiert, verhindert der Trompetermuskel, dass die Wangen durch den Luftdruck aufgeblasen werden. Diese Muskulatur hilft insbesondere bei der Stabilisierung des Ansatzes im tiefen und hohen Register der Klarinette.

Die „Trinkhalm-Mund-Technik“

Eine besonders effektive Übung zur Stärkung des Ansatzes ist das Formen eines O-Mundes, bei dem die Ober- und Unterlippe so geformt werden, als ob man durch einen Strohhalm saugen würde. Diese Position stärkt nicht nur die Lippenmuskulatur, sondern auch den Mundboden und den Rachenraum, die für eine stabile Tonerzeugung notwendig sind. Die Zunge sollte dabei nach oben gerichtet sein, um die Luftführung gezielt zu lenken und den Klang zu stabilisieren.

Lippenschonende Spielweise

Um die Oberlippe vor übermäßigem Druck zu schützen, sollte der Ansatz mit möglichst wenig Druck ausgeführt werden. Ein zu starkes Spannen der Kiefermuskeln kann nicht nur die Lippen belasten, sondern auch den Klang beeinträchtigen. Stattdessen sollte der Fokus auf der korrekten Formung der Unterlippe liegen, die ein stabiles Kissen für das Blatt bildet, während die Mundwinkel waagerecht zur Mitte gezogen werden.

Dosierte Anpassung der Spannung beim Spielen von hohen Tönen, nach Prof. Leister

Eine weitere wichtige Technik ist die Kontrolle der Ansatzspannung, die sich je nach gespielter Tonhöhe verändert. In höheren Lagen ist es oft effektiver, die Luftgeschwindigkeit zu erhöhen, anstatt mehr Druck auf den Ansatz auszuüben. Dies wird durch eine gezielte Zungenposition und die Einbeziehung der Stimmbänder erreicht, was zu einem stabilen und kraftvollen Klang in den höheren Registern führt.

Atemtechniken und Luftführung

Eine saubere Luftführung ist entscheidend für einen stabilen Ansatz. Beim Ein- und Ausatmen sollte die Mundöffnung klein und kontrolliert sein. Beim Spielen ist es ratsam, durch die Nase zu atmen, um den Ansatz nicht zu destabilisieren. Besonders in den höheren Registern kann durch eine präzise Steuerung der Luftgeschwindigkeit und -richtung der Klang optimiert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Training des Klarinettenansatzes ein komplexer Prozess ist, der sowohl die muskuläre Kontrolle als auch das sensorische Gedächtnis erfordert. Durch regelmäßiges Üben und das gezielte Trainieren einzelner Muskelgruppen lässt sich eine stabile Ansatztechnik entwickeln, die sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Klarinettisten von entscheidender Bedeutung ist.

Grundsätzlich ist es auch für zukünftige Klarinettisten, die das Instrument im Selbststudium erlernen möchten empfehlenswert, die ersten Schritte (ca. drei Monate) zusammen mit einem erfahrenen Musiklehrer zu gehen. Ein falsch einstudierter Ansatz lässt sich später nur noch schwer korrigieren.

Klassischen Ton entwickeln

von Steffen Liers

Einen klassischen Klarinettenton zu entwickeln, ist das Ziel vieler Klarinettistinnen/Klarinettisten. In diesem Fachbeitrag möchte ich für den Leser einige Wege aufzeigen, wie dieses Ziel schnellstmöglich erreicht werden kann. Wichtig ist hier zu wissen, dass kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht, da die Tonbildung immer auch ein sehr individueller Entwicklungsprozess ist, der mit den unterschiedlichsten Mitteln verfolgt werden kann.

In den ersten drei Klarinetten-Unterrichtsjahren wird oftmals schon der Grundstein gelegt, der sich gravierend auf die weitere instrumentale Entwicklung des Lernenden auswirkt. Einstudierte grobe Fehler lassen sich später, wenn überhaupt, nur noch mit größter Mühe korrigieren. Besonderes Augenmerk sollte deswegen von Anfang an auf die richtige Atmung und Spieltechnik gelegt werden. Sie sind die Grundlage für schnelle Erfolge!

Die Klangvorstellung:

Um sich überhaupt erst einmal im Klaren zu sein, welches Ton-Ziel verfolgt werden soll, muss die Klangvorstellung bei jedem Studenten/Schüler intensiv entwickelt werden. Dies kann durch analytisches Hören von entsprechender Musik, aber auch der Auswertung von selbst gespielten Instrumental-Aufnahmen erfolgen. Durch später genannte Optimierungen, kann so Zug um Zug der Klarinettenton immer näher an das Tonideal herangeführt werden. Dabei geht es nicht darum, genauso zu klingen wie bekannte Klarinettengrößen, sondern dem Ton die gewisse voluminöse, klassische Farbe zu geben, ohne dabei den individuellen Klang aus den Augen zu verlieren. Auch hier zählt Vielfalt und nicht Eintönigkeit.

Das Blatt:

Generell lässt sich sagen, dass für den klassischen Ton eher schwerere Blätter geeignet sind als leichte. Das begründet sich aus deren Schwingungsverhalten. Leichte Blätter klingen eher dünn, sprechen dafür gut an. Schwere Blätter klingen eher voll, neigen aber auch zum Rauschen. Hier gilt es einen Kompromiss zu finden, der die Vorteile von leichten und schweren Blättern in sich vereint. Ganz entscheidend ist hier auch das Mundstück, besonders dessen Form und Länge der Bahn, auf die wir noch später zu sprechen kommen. Welche Blattstärke am besten geeignet ist, richtet sich auch hier nach dem Mundstück, dem Trainingszustand des Ansatzes sowie anatomischen Gegebenheiten wie Mundform u. Lippenspannung. Hier sollte sich der Schüler langsam an das Optimum herantasten, ohne jedoch zu übertreiben. Ziel sollte ein leichtes Ansprechen des Instruments sein, damit die Spielfreude nicht getrübt wird. Was sich bei meinen Schülern und mir besonders bewährt hat, sind Mundstückübungen mit sehr schweren Blättern, die am Anfang jeder Probe durchgeführt werden sollten. Empfehlenswert ist hier ein Zeitrahmen von ca. 10-15 Minuten. Durch diese Übungen, werden Ansatz und Atmung intensiv trainiert. Diese Übungen können entweder nur mit dem Mundstück (mit der Birne) oder auch zusammen mit der Klarinette durchgeführt werden.

Das Mundstück:

Neben dem Blatt, nimmt das Mundstück eine Schlüsselposition bei dem Gestalten der Klangfarbe und Intonation ein. Material und Form wirken sich stark auf das Schwingungsverhalten der Luft aus. Besonders bewährt, haben sich hier Klarinettenmundstücke aus Kautschuk oder Acryl die angenehm zu spielen sind und zusammen mit einem geeigneten Blatt einen warmen Ton erzeugen. Da sie recht langlebig sind, kann man an ihnen bei entsprechender Pflege viele Jahre Freude haben. Andere Materialien wie Metall, Plastik oder sogar Glas konnten in Hinsicht der klassischen Klanggestaltung (noch) nicht überzeugen. Holzmundstücke wären ideal, sind aber anfällig für unerwünschte Verformungen, da Holz ständig arbeitet. Versuche mit hochverdichtetem Kautschuk waren/sind auf den ersten Blick vielversprechend, konnten sich aber bis jetzt noch nicht in der Breite durchsetzen. Besondere Auswirkung auf den Ton hat auch die Gestaltung des Mundstücks. Die Bohrung, sollte zusammen mit der Birne und Klarinette eine Einheit bilden. Abweichungen können unerwünschte Luftverwirbelungen auslösen, die den Ton negativ beeinflussen.

Das Instrument:

Natürlich hat auch das Instrument einen großen Einfluss auf die Klangfarbe. Der typische Wurlitzer-Klang, ist das Ergebnis von jahrelanger intensiver Optimierung der Klarinette und verkörpert das Klangideal der klassischen Klarinette. Von vielen kopiert aber nur von wenigen erreicht, so könnte man es in Kurzform beschreiben. Welches Instrument am besten für den Schüler geeignet ist um das ideale Klangergebnis zu erreichen, lässt sich nicht so einfach sagen. Jeder hat andere anatomische Voraussetzungen, die bei der Auswahl der Klarinette in Betracht zu ziehen sind. Hier hilft es nur, die unterschiedlichen Modelle einfach auszuprobieren. Oftmals verrät schon das erste „Spielgefühl“ ob das Instrument zu einem passt oder nicht. Die Modellsuche sollte aber frühestens drei bis fünf Jahre nach dem Unterrichtsbeginn erfolgen. Nur so kann der Schüler das Instrument richtig bewerten.

Die Atmung:

Oft erwähnt aber nicht immer beachtet. So könnte man das Thema Atmung beschreiben. Es ist die „Seele“ des Tons. Durch eine schlechte, flache Atmung kann selbst mit dem besten Material, kein schöner Ton erzeugt werden. Sie ist sehr wichtig, wird aber leider von vielen Bläsern nicht genügend beachtet. Durch intensives Training der Zwerchfellatmung, kann hier die Luftführung optimiert werden und auch Ausdauersport (wer hätte das gedacht), kann hier zu einer Verbesserung beitragen. Mit einer schlechten Atmung dagegen, klingt der Ton dünn, schwankt und hat wenig Klangfülle. Man sollte sich deswegen immer wieder die Wichtigkeit, einer guten Zwerchfellatmung bewusst machen.

Psychologie:

Viele Handlungen im täglichen Leben laufen unterbewusst ab. Ohne groß nachzudenken werden selbst komplizierte Aufgaben einfach so erledigt. Und das gilt auch für das Spielen auf der Klarinette. Hier sind wir wieder beim oben erwähnten Thema Klangvorstellungen. Nur wenn sich der Schüler intensiv mit seinem Tonideal auseinandersetzt, dies erkennt und auch verinnerlicht, wird er seinen Klarinetten-Klang Schritt für Schritt verbessern können. Dies kann nur durch intensives Üben, analysieren, intensives Üben, analysieren usw. erfolgen. So werden Verhaltensmuster antrainiert die dafür sorgen, dass wichtige Grundlagen wie Atmung, Ansatz, Spieltechnik unterbewusst ablaufen und der Schüler/Student seine Aufmerksamkeit auf die musikalische Gestaltung lenken kann. Jedem sollte klar sein, dass dies ein langwieriger Entwicklungsprozess ist, der nicht innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen abgeschlossen sein kann.