Die verschwundene Klarinette

von Steffen Liers

Eine Kurzgeschichte über den Verlust einer Klarinette, nach einer wahren Begebenheit.

  1. Kapitel

Die ersten Schritte ins Leben…

Im Jahr 1930 erblickte Peter als das dritte Kind von Marlene und Paul das Licht der Welt, allerdings nicht in einem wohlhabenden Viertel oder einem komfortablen Zuhause, sondern in einem schmuddeligen Hinterhof in Berlin. Diese Zeit war von wirtschaftlichen Turbulenzen geprägt, denn die Weltwirtschaftskrise ließ kaum einen Haushalt unberührt. Für Peter bedeutete dies ein Leben voller Entbehrungen und Herausforderungen. Also kein guter Start.

Trotz der widrigen Umstände bemühten sich seine Eltern nach Kräften, ihrem Sohn ein wenig Sonne ins Leben zu bringen. Sie taten alles, um Peter und seinen Geschwistern zumindest einige Freuden zu bereiten. Auch wenn es nicht viel war, versuchten sie, eine Atmosphäre der Liebe und Zuneigung zu schaffen, die Peters Kindheit ein wenig erhellen sollte.

Eines Tages, während Peter durch die Straßen streifte, sah er einen betagten Klarinettisten, der an einer Straßenecke stand und mit Leidenschaft eine wunderschöne Melodie spielte. Die Klänge der Klarinette durchdrangen Peters Seele und entfachten in ihm einen unstillbaren Wunsch – er wollte auch dieses Instrument beherrschen und die Welt mit seinen eigenen Melodien verzaubern.

Von diesem Augenblick an war Peters Bestimmung klar: Er wollte Klarinettist werden. Doch stand diesem Traum eine harte Realität entgegen – das Geld seiner Eltern reichte kaum aus, um die Grundbedürfnisse der Familie zu decken, geschweige denn, um ein teures Musikinstrument und Unterricht für Peter zu finanzieren. Trotz aller Bemühungen und Opferbereitschaft seiner Eltern blieb dieser Wunsch vorerst unerfüllt, und Peter musste geduldig darauf warten, dass sich die Umstände änderten und ihm die Möglichkeit geboten wurde, seinen Herzenswunsch doch noch zu erfüllen.

Peters Traum wird wahr…

Der kühle Herbstwind strich durch die Gassen von Berlin, während die Sonne langsam über den Häusern aufging und die Straßen in ein warmes Morgenlicht tauchte. In der engen Altbauwohnung im Herzen der Stadt bereitete sich Peter auf einen ganz besonderen Tag vor, den 10. Geburtstag. Sein Herz pochte vor Aufregung, als er das Rufen seiner Mutter Marlene mit den Worten „Peter, bist du bereit? Komm bitte in die Küche!“ vernahm.

Flink wie der Wind eilte Peter ins Zimmer. Als er seine Geburtstagsgeschenke sah, strahlte er mit einem breiten Lächeln, das sein ganzes Gesicht erhellte. Neben warmer Kleidung, ein Paar Socken und einer Tafel Schokolade, fiel ihm sofort ein kleiner schwarzer Lederkoffer auf. Peters Herz pochte immer schneller. Sollte jetzt wirklich, ja wirklich, ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gehen?

Sein Vater Paul griff zum Koffer, der mit einem silbernen Verschluss verziert war. Mit einem Lächeln überreichte er ihn an Peter.

„Für dich, mein Sohn, sie hat sogar eine Gravur mit deinen Initialen „PL“ „sagte er leise.

Verschwundene Klarinette

Peter konnte immer noch nicht sein Glück begreifen, das Herz pochte wie wild. Mit zittrigen Händen öffnete er den Koffer und entdeckte darin eine wunderschöne Klarinette. Ihr schwarzes Holz glänzte im Licht, und die silbernen Klappen funkelten wie Sterne in der Morgendämmerung.

„Hurra, eine Klarinette!“, rief Peter aus und betrachtete das Instrument mit großen Augen.

Marlene und Paul lächelten zufrieden, als sie sahen, wie glücklich ihr Sohn über das Geschenk war. Sie wussten, dass Peter schon lange davon geträumt hatte, Klarinette zu spielen, und sie entschlossen sich, seinen Traum trotz der schwierigen Zeit zu erfüllen.

„Siehst du, Peter, wir wissen, wie sehr du die Musik liebst“, sagte seine Mutter sanft und legte eine Hand auf Peters Schulter. „Wir hoffen, dass diese Klarinette dir viele wunderbare Momente bringen wird.“

Peter konnte sein Glück kaum fassen. Er umarmte seine Eltern fest und spürte, wie sich eine Welle der Dankbarkeit in ihm ausbreitete. Die Klarinette fühlte sich in seinen Händen wie ein Schatz an, den er nie wieder aus den Händen geben wollte.

„Danke, Mama. Danke, Papa“, flüsterte er, seine Augen glänzten vor Emotionen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen und der Klarinette fest im Arm machte sich Peter bereit, sein musikalisches Abenteuer zu beginnen. Er wusste noch nicht, dass dies der Anfang einer langen Reise war, die sein Leben für immer verändern sollte.

  1. Kapitel

Der dramatische Diebstahl im Jahr 1944…

Die Jahre vergingen, und Peters Bindung zu seiner Klarinette vertiefte sich mit jedem Ton, den er spielte. Die Melodien, die er aus dem Instrument zauberte, erfüllten nicht nur sein Zuhause mit Licht, sondern auch die Herzen vieler Freunde und Bekannten der Familie in dieser dunklen Zeit.

Doch das Schicksal hatte einen düsteren Plan für Peter. Im Jahr 1944, während die Schatten des Krieges über Europa fielen und Berlin von der Dunkelheit des Zweiten Weltkriegs erfasst wurde, geschah das Unvorstellbare.

Eine Nacht, die von Angst und Unsicherheit erfüllt war, brach über die Stadt herein. Peter und seine Familie mussten ihr Zuhause wegen einem Fliegeralarm verlassen, und waren gezwungen, alles zurückzulassen, was sie besaßen. Inmitten des Chaos und der Verzweiflung, die den Krieg begleiteten, geschah etwas, das Peter und seine Familie für immer verfolgen würde.

Als er am nächsten Morgen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern aus dem Luftschutzbunker zurückkehrte, stellten sie fest, dass neben anderen Wertgegenständen auch Peters Klarinette gestohlen wurde. Das Instrument, das einst so viel Freude und Hoffnung gebracht hatte, war nun in den Händen eines Diebes.

Peter konnte nicht fassen, dass jemand sein geliebtes Instrument gestohlen hatte. Die Wut und die Trauer loderten in ihm auf, als er sich dem schmerzhaften Verlust gegenübersah. Er schwor, dass er seine Klarinette wiederfinden würde, koste es, was es wolle.

In den folgenden Tagen und Wochen suchte Peter unermüdlich nach dem Instrument. Er durchstreifte die Straßen Berlins, befragte Nachbarn und hielt Ausschau nach verdächtigen Gestalten. Der Diebstahl blieb ein Rätsel, und das Instrument schien für immer verloren zu sein. Doch in seinem Herzen glimmte eine Flamme der Hoffnung, dass eines Tages die Klarinette, die ihm so viel bedeutete, in seine Hände zurückkehren würde.

Die Auswirkungen auf das Leben des Jungen…

Der Verlust hinterließ tiefe Narben in Peters Herz und prägte sein weiteres Leben. Die Tage, die auf den Diebstahl folgten, waren gezeichnet von einer düsteren Atmosphäre der Trauer, Hoffnungslosigkeit und des Verlusts.

Ohne sein Instrument fühlte sich Peter plötzlich wie ein Schiff ohne Kompass, verloren und orientierungslos in einer Welt, die so unbarmherzig geworden war. Die Musik, die einst seine Seele belebte, war nun verstummt, für immer wie es schien.

Die Leere breitete sich wie ein Schatten über Peters Leben aus. Die Freude am Musizieren, die einst sein tägliches Leben erfüllte, verwandelte sich in eine stumme Sehnsucht nach vergangenen Zeiten. Die Melodien, die einst aus seinem Herzen strömten, wurden durch eine bedrückende Stille ersetzt, die ihn in ihrer Kälte gefangen hielt.

Ein Schleier der Traurigkeit umhüllte seine Jugendjahre, und die Unschuld seiner Kindheit wurde durch die Grausamkeit des Krieges und den Verlust seiner Klarinette zerstört.

  1. Kapitel

Die Jahre danach…

In den Nachwehen des Krieges, als die Welt noch von den Narben der Vergangenheit gezeichnet war, suchte Peter unermüdlich nach seiner Klarinette. Sie war ja schließlich ein Geschenk seines Vaters Paul, der selbst nie aus den Kriegswirren zurückkehrte.

Doch Peter, war auch ein Mann von Tatkraft und Eifer, entschied sich, die düsteren Wolken der Vergangenheit mit unermüdlichen Fleiß zu vertreiben. In seinem Beruf als Lehrer fand er Erfüllung und wieder neuen Lebenssinn, und dies war wie ein sanfter Trost für die Trauer, die tief in seinem Inneren wohnte.

Seinen zwei Kindern erzählte Peter nie etwas aus jener Zeit. Zu tief saß immer noch der  Schmerz und er wollte seine Kinder nicht mit der Bürde seiner eigenen Tragödie belasten. So bewahrte er sein Geheimnis tief in seinem Herzen auf. Die Jahre vergingen, die Schläfen wurden grau und die Erinnerungen verblassten. Ja, es ist schon etwas dran, an dem Spruch: Die Zeit heilt alle Wunden.

  1. Kapitel

Die Entdeckung…

Im Jahr 2009, im goldenen Schein des späten Nachmittagslichts, schlenderte Peter wieder einmal durch die Straßen von Berlin. Nach dem Tod seiner Frau hatte er jetzt viel Zeit für sich und suchte bei seinen langen Spaziergängen nach Ablenkung.

Diesmal hatte er noch einen alten Freund besucht und kam bei einem Antiquitäten-Geschäft vorbei, das ihm in der Straße sonst noch nie aufgefallen war. Eigentlich wollte er vorübergehen, aber er fühlte sich plötzlich durch unsichtbare Fäden des Schicksals unwiderstehlich von dem Geschäft angezogen, also betrat er es. Neben Möbeln, einer alten Mandoline und einer Geige, viel sein Blick dort auch auf einen alten Klarinettenkoffer. Zugern hätte er wieder auf einer Klarinette gespielt, auch wenn er dies schon viele Jahre nicht mehr getan hatte, deswegen ging er zum Koffer und klappte ihn auf.

Als seine Augen das Instrument erblickten, durchzuckte ihn ein Schauer der Emotionen. Ihm wurde gleichzeitig heiß und kalt, er zitterte am ganzen Körper und musste sich auf einen Stuhl setzen, während sein Blick auf dem Instrument und den Initialen ruhte. PL flüsterte er leise.

Der besorgte Händler eilte herbei und sagte: „Geht es ihnen nicht gut, kann ich ihnen helfen?“, doch seine Worte erreichten Peters Ohren nur gedämpft. Tränen glänzten in den Augen des alten Mannes, und seine Stimme zitterte, als er die drängende Frage hervorbrachte: „Woher haben sie diese Klarinette? Das kann doch nicht wahr sein.“

Eine Flut von Emotionen überschwemmte Peters Herz, während er mit zitternden Händen das Instrument umklammerte, das so lange Zeit verloren geglaubt war. In diesem Moment fühlte er sich verbunden mit einer vergessenen Vergangenheit, die plötzlich lebendig und greifbar vor ihm lag.

  1. Kapitel

Das gelüftete Geheimnis…

Der Händler verstand immer noch nicht, da offenbarte Peter ihm die Geschichte seiner geliebten Klarinette, die nun wie ein wiedergefundener Schatz vor ihm lag. Mit leiser Stimme und einem Hauch von Wehmut aber auch Freude in den Augen fing er an zu erzählen.

Als er den Händler nach der Herkunft fragte, erzählte dieser von einer sehr alten Kundin, die ihm kurz vor ihrem Tod die Klarinette überlassen hatte, ohne einen Cent dafür zu verlangen. Die Frau, so berichtete der Händler weiter, hatte das Instrument in den Wirren des Krieges aus der Not heraus von einem Kind mit Namen Peter gestohlen. Sie kannte also den jungen Peter, dessen Nachbarin sie war, und wusste um den Wert des Instruments für ihn. Doch die Scham und die Initialen, die es als Peters Eigentum kennzeichneten, hielten sie davon ab, das Instrument weiterzugeben oder zu verkaufen. Immer wieder hatte sie den Gedanken, es zurückzugeben, doch leider hatte sie Peter aus den Augen verloren, also bewahrte sie das Instrument bis kurz vor ihrem Lebensende auf, in der Hoffnung, Peter einmal zu finden und alles wieder gut zu machen.

Von der Geschichte sichtbar bewegt, gab der Händler Peter seine Klarinette nach 65 Jahren mit den Worten zurück: „Ich habe kein Recht das Instrument zu behalten und dafür Geld zu nehmen“. Wortlos verließ Peter zusammen mit seiner Klarinette das Geschäft. Ein Kreis hatte sich geschlossen…

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    Hörbeispiel

    Die Klarinette hat einen sehr großen Tonumfang und wird gerne in den unterschiedlichsten Stilrichtungen wie z. B. dem Jazz oder auch der Klassik eingesetzt. In dem folgenden Hörbeispiel aus dem Jahr 2012 spiele ich eine Sonatina auf einer Neidhardt-Klarinette, die diesen umfangreichen Tonumfang gut darstellt. Ich experimentiere auch gern mit sehr alten Klarinetten von Mollenhauer (Baujahr ca. 1927), Neidhardt (Baujahr ca. 1943), Fritz Wurlitzer (vermutlich Baujahr 50er Jahre). Obwohl die Instrumente schon recht betagt sind, hat doch der Klang alter Klarinetten für mich eine unvergleichbare, man kann schon fast sagen, magische Ausstrahlung. Mehr Musikvideos von mir findet Ihr unter „Mein Youtube“ Viel Spaß beim Zuhören.

    Kleines Lexikon

    Birne- Die Birne (auch Fass oder Fässchen genannt) ist das Verbindungsstück zwischen Mundstück und Oberstück der Klarinette. Durch Hinausziehen bzw. Hineinschieben, kann die Stimmung verändert und angepasst werden. Die Tonqualität hängt stark vom Material der Klarinette und der Birne, sowie deren Innenbohrungen ab. Daher gibt es bauchige oder auch zylinderförmige Birnen .

    Blatt- Das Klarinetten-Blatt wird aus bis zu 3 Meter hohem Schilfgras gewonnen, genauer gesagt dessen Rohr. Der Fachbegrif dafür lautet Arundo Donax. Es kommt vorwiegend in Südfrankreich vor und wird dort angebaut. Nach einer Lagerzeit von ca. 2 Jahren kann es zu Blättern für die Klarinette verarbeitet werden. Das Rohr zeichnet sich durch vorzügliche Schwingungseigenschaften aus und kann gut bearbeitet werden. Das Blatt erzeugt durch den Luftrom der Atmung Luft-Schwingungen in der Klarinette die als Töne hörbar sind.

    Blatt

    Blattschneider- Gerät um die Blattspitze des Klarinetten-Blattes abzuschneiden, z.B. wenn diese beschädigt oder das Blatt zu leicht ist.

    Blattschnur- Schnur zum Befestigen von Klarinettenblättern.

    Blattschraube- Vorrichtung zum Befestigen von Klarinettenblättern.

    Boehm-System- Das Boehm-System wurde in Frankreich erfunden und wird weltweit am meisten gespielt. Nur in Deutschland und Österreich bevorzugen Klarinettisten noch die deutsche Klarinette bzw. das deutsche System. Oftmals wird in Stellenausschreibungen das deutsche System gefordert. Spieler der deutschen Klarinette behaupten, ihr Instrument habe einen schöneren Ton, was sicherlich Geschmackssache ist. Tatsächlich ist das Tonspektrum bei beiden Typen unterschiedlich. Die Blätter der Boehm-Klarinette sind breiter und haben einen anderen Schnitt. Die deutsche Klarinette hat mit Rollen versehene Rutschflächen, welche bei der Böhmklarinette fehlen.

    Chalumeau- Ist der Vorgänger der Klarinette. Das Chalumeau wurde erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erwähnt. Gegenüber früheren Einfach-Rohrblattinstrumenten, kann das Rohrblatt beim Chalumeau vom Mundstück gelöst und aufgebunden werden. Das Chalumeau hat wie die Klarinette eine zylindrische Röhre mit acht Grifflöcher. Es besitzt noch keine Ãœberblasklappe und hat daher einen geringen Tonumfang.

    Deutsches-System- Um 1700 begannen deutsche Instrumentenbauer wie Christoph Denner die Klarinette zu entwickeln. Seit dieser Zeit, entwickelte sich das „Deutsche Systen“ in Deutschland und Österreich schnell weiter. Neben speziellen Gleitrollen, die das Spielen vereinfachen, hat die deutsche Klarinette auch eine andere Bohrung als das Boehm-System.

    Duodezime- ist in der Musik ein zwölf Tonstufe Intervall, welcher sich aus der Oktave(8 Tonstufen) und der Quinte(4 Tonstufen) zusammensetzt.

    Enharmonische Verwechselung- Unter enharmonische Verwechslung versteht man, dass eine Bezeichnung für die gleichen Töne verschieden sein kann. So ist zum Beispiel der Ton H derselbe wie der Ton Ces, der Ton Dis derselbe wie der Ton Es. Sie wird von Komponisten auch zur Vereinfachung der Lesbarkeit von Noten angewendet. In der Klassik wird oftmals viel mit den Kreuz-Tonarten komponiert. In anderen Musikrichtungen eher in den B-Tonarten(wie z.B. der Blasmusik).

    Grenadillholz- (englisch African Blackwood) ist ein fast schwarzes Hartholz. Es wird hauptsächlich aus Mosambik und Tansania importiert und gehört zur Palisander-Familie. Durch seine besonderen Eigenschaften wie hoher Dichte und der Härte lassen sich in das Holz exakte und scharfe Kanten drechseln. Es wird speziell im Holzblasinstrumentenbau für Klarinetten und Oboen sowie auch für Blockflöten verwendet.

    Intonation- ist die Feinabstimmung von Lautstärke, Tonhöhe und Klangfarbe einzelner Töne. Bei starken Abweichungen zum Soll spricht man von einer Detonation.

    Mundstück- ist der Teil eines Blasinstruments in das der Musiker seine Atemluftbläst, um damit mit Hilfe eines schwingenden Rohrblattes Töne zu erzeugen.Bei der Klarinette gibt es unterschiedliche Mundstücke (kurze Bahn/mittlere Bahn/lange Bahn), die sehr verschieden ansprechen. Jeder Klarinettist sollte sich deswegen bemühen, ein zu ihm passendes Mundstück zu finden. Das gelingt oftmals nur durch ausprobieren, da jeder Mensch unterschiedliche anatomische Voraussetzungen (Zahnstellung/Kieferform/Lippenform usw.) mitbringt.

    Schallbecher- oder auch Trichter, wird das Ende der Röhre eines Holzblasinstrumentes bezeichnet. Er ist zylindrisch (z. B. Querflöte) oder auch konisch (z.B. bei der Klarinette). Die Form und das Material des Schallbecher haben einen erheblichen Einfluss auf den Klang des Instrumentes.

    Tief E Verbesserung- Verbessert den tiefsten Ton der Klarinette der in der Intonation oftmals schwierig ist. Sie wird mit einer Daumenklappe bedient und öffnet in der Regel eine Klappe die direkt auf dem Becher(deswegen auch Becherklappe genannt) angebracht wird. Die Tief E Verbesserung kommt vor allem beim Oehler-System und Profi-Klarinetten zum Einsatz. Merke: Es geht auch ohne Verbesserung, wenn man bereit ist Abstriche bei der Intonation vorzunehmen.

    Tief-e-Verbesserung

    Trichter- siehe Schallbecher.

    Triller- ist in der Musik der mehrfache schnelle Wechsel zwischen zwei benachbarten Tönen. Dies kann in Halbtonschritten oder Ganztonschritten erfolgen. Zum Trillern auf der Klarinette gibt es sogenannte Triller-Klappen, die gut zu erreichen sind.

    Überblasklappe- ist ein wichtiges Teil der Instrumenten-Mechanik bei Holzblasinstrumenten, um den Tonumfang zu erweitern. Oftmals kann man mit der Überblasklappe von einer Oktave in die nächst höhere springen. Im Gegensatz zu anderen Holzblasinstrumenten überbläst die Klarinette mit der Überblasklappe in die Duodezime (12 Tonstufen).

    Zwerchfellatmung- ist eine Atmungsform, die für Musiker welche ein Blasinstrument spielen, sehr wichtig ist. Sie gibt dem Ton die nötige Fülle und verleiht dem Instrument einen ausgewogenen, vollen, stabilen Klang. Das Einatmen erfolgt durch die Kontraktion des Zwerchfells, wodurch der Unterdruck im Pleuraspalt verstärkt wird. Durch den Unterdruck dehnt sich die Lunge aus und saugt dadurch Luft an. Das Ausatmen erfolgt durch das Entspannen des Zwerchfells, wodurch sich die Lunge aufgrund der eigenen Elastizität zusammenzieht und die Luft auspresst.