Die Geschichte der Klarinette reicht bis weit in die Antike zurück. Die damaligen Instrumente hatten oftmals Rohrblätter. Durch den Luftstrom wurden die Rohrblätter in Schwingungen versetzt und so die Töne erzeugt. Ein direkter Vorfahre der Klarinette ist das Chalumeau. Es wurde Ende des 17. Jahrhunderts erstmalig erwähnt und besitzt ähnlich wie die heutige Klarinette ein auf dem Mundstück befestigtes  Rohrblatt.

Um 1700 begannen deutsche Instrumentenbauer wie Christoph Denner, das Chalumeau weiterzuentwickeln, woraus später die Klarinette entstand. Seine innovativen Ideen und technischen Verbesserungen trugen dazu bei, das Instrument zu dem vielseitigen und ausdrucksstarken Musikinstrument zu machen, das es heute ist. Christoph Denner wurde im Jahr 1655 in Leipzig geboren. Er stammte aus einer Familie von Instrumentenbauern und erlernte bereits in jungen Jahren das Handwerk. Später ließ er sich in Nürnberg nieder, einer Stadt, die für ihre florierende Musikszene bekannt war. Dort gründete er seine eigene Werkstatt und widmete sich hauptsächlich dem Bau von Holzblasinstrumenten. Denner war ein äußerst einfallsreicher Handwerker und experimentierte kontinuierlich mit neuen Ideen, um die Klangeigenschaften seiner Instrumente zu verbessern. Eine seiner bedeutendsten Erfindungen war die Überblasklappe bei der Klarinette. Durch das Hinzufügen dieser Klappe wurde der Tonumfang des Instruments erheblich erweitert. Zuvor konnte die frühe Klarinette keine höheren Oktaven spielen. Mit der Überblasklappe wurde sie jedoch zu einem Instrument, was in der Lage war, einen breiteren Tonumfang abzudecken und somit komplexere, musikalische Werke zu spielen. Denner führte auch Verbesserungen an der Mechanik der Klarinette ein. Er entwickelte Klappen, die jedes einzelne Tonloch genauer abdecken konnten als dies mit den Fingern möglich war. Das gab  Musikern eine präzisere Kontrolle über die Töne und eröffnete neue Möglichkeiten für technisch anspruchsvollere Musikstücke. Durch seine akribische Arbeit an der Mechanik der Klarinette, schuf Denner eine solide Grundlage für spätere Entwicklungen und Innovationen.

Weil das Instrument im mittleren und hohen Register einen lauten, klaren Klang hatte, der an eine Barocktrompete erinnerte, wurde es zuerst auch als Clarinetto, also kleine Trompete bezeichnet. Später entstand daraus der endgültige Name Klarinette. Auch die Polster der Klappen entwickelten sich ständig weiter. Frühe Klarinettenklappen bedeckten die Tonlöcher mit simplen Filzscheiben. Da diese aber nicht sehr dicht waren, musste die Anzahl der Klappen klein bleiben, und nicht alle Töne konnten sauber und schön klingen.

Im 18. Jahrhundert wurden die ersten Lederpolster entwickelt. Sie dichteten die Klappen wesentlich besser ab, was zu einer Verbesserung der Stimmung und Ansprache des Instruments beitrug. Später schuf Oskar Oehler, ein deutscher Klarinettenbauer des 20. Jahrhunderts, mit seinen Innovationen einen weiteren Entwicklungssprung bei der Klarinette. Sein bahnbrechendes Oehler-System und sein Streben nach Perfektion trugen dazu bei, die Klarinette zu einem vielseitigen und hochgeschätzten Instrument in der Welt der Musik zu machen.

Bis in die heutige Zeit gibt es immer wieder einige Verbesserungen der Klarinette, wie zum Beispiel spezielle Mundstücke oder auch Zusatzklappen. Viele Instrumentenbauer lassen immer wieder neue Ideen in den Klarinettenbau einfließen, die das Klarinette-Spielen vereinfachen und optimieren. Die Entwicklung der Klarinette ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Lassen wir uns also von zukünftigen Innovationen überraschen.

 

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